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Online-Dokumentation: Der Paritätische Pflegekongress 2016: Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe - Perspektiven im Tagungswerk Jerusalemkirche in Berlin am 28. u 29. September 2016

Fachinfo
Erstellt von Thorsten Mittag

Der diesjährige Pflegekongress des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes griff ein Thema mit unmittelbarem Handlungsbedarf auf: Die Interkulturelle Öffnung in der Altenhilfe. Denn die wachsende Interkulturalität in Deutschland führt zu neuen Herausforderungen für Altenpflegeeinrichtungen. Bei der zweitägigen Fachtagung des Gesamtverbandes am 28. und 29. September 2016 in Berlin wurde über den Stand der Interkulturellen Öffnung, sowie über Chancen und Herausforderungen diskutiert, gelungene Praxisbeispiele vorgestellt und über die weiteren Perspektiven und Handlungsnotwendigkeiten für diesen Prozess intensiv beraten.

Mitwirkende waren u. a. Frau Honey Deihimi, aus dem Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Herr Dr. Hubertus Schröer, Geschäftsführer Institut Interkulturelle Qualitätsentwicklung in München, Frau Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin, von der Universität Bielefeld, Herr Andreas Germershausen, Integrationsbeauftragter des Berliner Senats, Herr Dr. Christian Berringer, Referatsleiter im Bundesministerium für Gesundheit und Harald Löhlein, Abteilungsleiter Migration und Internationale Kooperation beim Paritätischen Gesamtverband.

Gezeigt werden konnte, dass es viele und ebenso erfolgreiche kultursensible Angebote in Pflegeeinrichtungen und der Beratung gibt, dass diese aber in der Fläche ankommen müssen.

Der Prozess der Interkulturellen Öffnung ist aber nicht auf die Angebotsfrage reduziert, sondern muss sehr facettenreich auch in der Arbeitswelt betrachtet werden. Hierzu liegen Best-Practice Beispiele zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte unter Berücksichtigung von ethischen Rahmenbedingungen vor. Und da sich unter den in Deutschland angekommenen Flüchtlingen ein hoher Anteil an jungen Menschen befindet, werden auch hier Beschäftigungsverhältnisse in der Altenpflege entstehen.

Es bestand eine hohe Einigkeit darin, dass dort, wo Pflege von Migrantinnen und Migranten in den Familien sichergestellt wird, ein hoher Grad an Unkenntnis über die Leistungen der Pflegeversicherung vorherrscht.

Die Bedeutung für die Stadtentwicklung, Quartiers – und Netzwerkarbeit ist in Zukunft enorm. Gute Beispiele und Strukturen gibt es heute dort, wo die Kommune für dieses Themenfeld bereits Geld in die Hand nimmt. Das ist aber überwiegend noch nicht der Fall. Pflegeeinrichtungen können heute mit dem Schlagwort Quartiersarbeit im Allgemeinen und zusammen mit der Interkulturellen Öffnung im Besonderen wenig anfangen. Dies müsse sich aber ändern, insbesondere vor dem Hintergrund der Stärkung der Rolle der Kommunen in der Pflege (PSG III) und dem Einstieg in die regionale Pflegebedarfsplanung.

Die Vorträge der Fachtagung sind über folgenden Link abrufbar:

https://cloud.paritaet.org/s/GmziiobSZZoee84