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Mit öffentlich geförderter Beschäftigung mehr soziale Teilhabe für Menschen im langjährigen Hartz IV-Bezug erzielt

Fachinfo
Erstellt von Tina Hofmann

Dass öffentlich geförderte Beschäftigung die Teilhabe von Menschen im sog. Langzeitleistungsbezug des SGB II verbessern kann, zeigt erneut ein aktueller Forschungsbericht zu dem im Jahr 2018 beendeten Bundesprogramm "Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt" - einem wesentlichen Vorläufer der heutigen Förderung zur "Teilhabe am Arbeitsmarkt" gem. § 16i SGB II.

Das Bundesarbeitsministerium hat den Fünften Bericht zur Evaluation des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ veröffentlicht. Der Forschungsbericht widmet sich schwerpunktmäßig den Wirkungen nach Programmende. Das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ zielte auf die Verbesserung der sozialen Teilhabe von arbeitsmarktfernen Langzeitleistungsbeziehenden im SGB II, die entweder mit Kindern in einer Bedarfsgemeinschaft lebten und/oder auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen besonderer Förderung bedurften und hatte eine Laufzeit von September 2015-Dezember 2018. Wesentliche Ergebnisse:
Öffentlich geförderte Beschäftigung im Verbund mit beschäftigungsbegleitenden Aktivitäten kann während der Programmteilnahme die soziale Teilhabe von Personen signifikant verbessern, die seit langem Leistungen der Grundsicherung beziehen. Die geschätzten Wirkungen sind bei diesem Programm größer für Ältere, gesundheitlich eingeschränkte Personen und Personen mit einen sehr langen Leistungsbezugsdauer. Es gibt nach den aktuellen Ergebnissen sogar Hinweise, dass das Bundesprogramm auch ein Jahr nach Ende weiterhin Nutzen bei ehemaligen Teilnehmenden stiftet: So ergeben sich positive Effekte auf die Aktivität und Mobilität, Selbstvertrauen, Softskills, Soziales Netzwerk und Gesundheitszustand der Teilnehmenden. Die Effekte gibt es auch, wenn Programmteilnehmende im Anschluss wieder arbeitslos werden, sind aber besser, wenn sie eine Beschäftigung, ggf. auch anschließende öffentlich geförderte Beschäftigung erhalten .
Das Programm kann für die Dauer seiner Laufzeit als wirtschaftlich bezeichnet werden. Die Forscher weisen in abschließenden Empfehlungen darauf hin, dass eine stärkere Fokussierung des Programms auf ältere Langzeitarbeitslose mit besonders langem Leistungsbezug die Programmwirkungen nochmals erhöht hätte, weil es weniger Lock-in-Effekte gegeben hätte.

Der Forschungsbericht kann abgerufen werden unter
https://www.bmas.de/DE/Service/Medien/Publikationen/Forschungsberichte/fb-551-evaluation-bundesprogramm-soziale-teilhabe-am-arbeitsmarkt.html