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Das Bild zeigt das neue Studierendenwohnheim des Studierendenwerks in Trier neben der großen Blutbuche
Neubau neben der Blutbuche Studierendenwohnheim Trier, Foto:Studiwerk Trier

Emissionsfrei Heizen und das Klima schützen

Während die Räumung des Dorfes Lützerath und der geplante Abbau weiterer Braunkohle wenig Hoffnung für die Einhaltung des 1,5°C Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens lässt, zeigen Paritätische Einrichtungen, dass Heizenergie und Strom auch mit wenig Emissionen sichergestellt werden können.

Längst gibt es alternative Heizsysteme, die auf fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle verzichten und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch in verschiedenen Paritätischen Einrichtungen werden diese bereits genutzt. Das Studierendenwohnheim „Haus am Baum“ des Studierendenwerks Trier wurde im September 2022 eröffnet und zeichnet sich u.a. durch eine hohe Energieeffizienz aus. Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr des Wohnheims beträgt lediglich 21 Kilowattstunden. Im Vergleich: Laut Umweltbundesamt lag der durchschnittliche Verbrauch in Deutschland 2020 bei 128 Kilowattstunden. Diesen sehr geringen Energieverbrauch ermöglicht ein modernes Energiekonzept:  Ein Gas-Blockheizkraftwerk und eine Luftwärmepumpe bilden die gemeinsame Heizzentrale der beiden Gebäude. Zusätzlich wurden der Sonne zugewandte Dächer großflächig mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Zur Abdeckung der Spitzenlast gibt es noch einen Gasbrennwertkessel.

Bei den Erlebnistagen am Schweriner See werden verschiedene erlebnispädagogische Aktivitäten für Schulklassen und andere Gruppen angeboten. Untergebracht werden die Gruppen in einem alten Nebengebäude des Schlosses Wiligrad. Im Zuge der Sanierung des Gebäudes 2015 wurde auch hier das Energiekonzept modernisiert. Eine Erdwärmepumpe versorgt die Gebäude mit Wärme und wird auch zur Warmwasserversorgung genutzt. Hierfür wurden sechs 160 Meter tiefe Bohrungen durchgeführt. 22qm Solarthermie können im Sommer bei Sonnenschein Warmwasser für 60 Gäste und 20 Mitarbeitende liefern.   

In der Dorfgemeinschaft Münzinghof, ein Wohn- und Arbeitsort für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen in der fränkischen Alb, wird ebenfalls weitestgehend emissionsfrei geheizt: ein mit Hackschnitzel betriebenes Block-Heiz-Kraftwerk (BHKW), eine Hackschnitzelheizung, zwei Stückholzheizungen, Solarthermie und ein Nahwärmenetz versorgen die Wohnhäuser, Gärtnerei, Käserei, Bäckerei und verschiedene Werkstätten mit Energie. Seit 2020 wird durch vier Photovoltaikanlagen sowohl Strom für die Eigennutzung als auch für das öffentliche Netz erzeugt. Die Hackschnitzel und Stückholz werden entweder selbst erzeugt oder regional bezogen. Nur für den Notfall und für sehr kalte Winter steht noch ein Ölbrenner als Reserve zur Verfügung.

Nähere Informationen zu den Energiekonzepten sowie weitere interessante Aktivitäten und Ansätze Paritätischer Mitgliedsorganisationen im Bereich Klimaschutz finden Sie in der Sammlung der Praxisbeispiele des Projekts „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“.