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Mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen in Kitas

Trotz Kita-Ausbau und „Gute-Kita-Gesetz“: Weiter mangelt es an Personal in Kindertagesstätten. Es braucht dringend bessere Arbeitsbedingungen für Fachkräfte, um die Qualität der Angebote in der Kita deutlich zu verbessern. Sonst droht uns ein massiver Betreuungsnotstand.

Kitas in Deutschland bekommen zunehmend Probleme, weil ihnen Fachkräfte fehlen. Der Personalmangel wirkt sich nicht nur auf die Qualität der Kitas aus, sondern schreckt auch Erzieher*innen davon ab, den Beruf zu ergreifen.

Die Bertelsmann-Stiftung kommt in ihrem diesjährigen Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme zu dem Schluss, dass bundesweit rund 100.000 zusätzliche Erzieher*innen fehlen. Was die Stiftung nicht aufgreift, ist der uns bevorstehende notwendige Platzausbau. Laut Schätzungen des Paritätischen Gesamtverbands braucht es in den nächsten fünf Jahren mindestens eine Million zusätzliche Betreuungsplätze in Kitas und Horts.

Es werden immer mehr Kinder geboren und die Nachfrage nach passgenauen Betreuungsangeboten wächst. Nicht nur im vorschulischen Bereich, sondern auch in der Betreuung von Schulkindern muss sich jetzt schnell etwas tun. Im Koalitionsvertrag wurde ein Rechtsanspruch auf Betreuung auch für Schulkinder angekündigt. Wenn das umgesetzt werden soll, müssen dafür auch neue Plätze geschaffen werden.

„Gute-KiTa-Gesetz“ wird seiner Aufgabe nicht gerecht

Auch wenn sich die Zahl der pädagogischen Fachkräfte durch den Kita-Ausbau bundesweit erhöht hat, korrespondiert sie nicht mit einer besseren Ausstattung des Arbeitsfeldes. Es bleibt weiterhin ein akutes und notwendiges Anliegen, die Arbeitsbedingungen für Fachkräfte und damit die Qualität der Angebote deutlich zu verbessern.

Das sogenannte „Gute-KiTa-Gesetz“ wird dieser Aufgabe nicht gerecht. Noch immer fließen nicht genügend Mittel in die nachhaltige und strukturelle Stärkung des ganzen Betreuungssystems. Der Beitrag des Bundes ist zu gering und zu unverbindlich. Die Bundesregierung muss jetzt Wege finden, um die Arbeitsbedingungen von Fachkräften zielgerichtet zu verbessern. Das „Gute-KiTa-Gesetz“ geht an den Bedarfen der Praxis vorbei.

Um mehr Menschen für eine Ausbildung als Erzieher*in zu begeistern und Fachkräfte auch dauerhaft in dem Beruf zu halten, braucht es ein größeres finanzielles Engagement des Bundes. Ohne das werden die anstehenden Aufgaben nicht zu bewältigen sein. Die Bundesregierung muss daher dringend prüfen, ob und wie sie sich dauerhaft und verlässlich an den Kosten für frühkindliche und schulische Betreuungsangebote beteiligt.

Autor:

Niels Espenhorst

Dieser Beitrag erschien zuerst als Blogbeitrag auf der Website www.der-paritaetische.de