
Nicht in unserem Namen! Paritätischer möchte sich nicht von Vonovia & Co. benutzen lassen
"Außerordentlich irritiert" zeigte sich der Verband, nachdem wir erfuhren, dass die Immobilienriesen Vonovia, Vivawest Wohnen und LEG Immobilien Zahlen des Paritätischen benutzen, um Mieterhöhungen bei Ärmeren rechtfertigen zu können.
Was ist geschehen? Die Immobilienkonzerne gaben ein "Orientierungsleitfaden für das Härtefallmanagement" heraus und nutzten die vom Paritätischen Wohlfahrtsverband genannte Bruttosumme von 644 Euro, der wir als Minimalsumme für ein menschenwürdiges Leben für eine Einzelperson errechnet haben, um Mieterhöhungen zu rechtfertigen. Wir fühlen uns dadurch missbraucht.
"Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat zu keinem Zeitpunkt irgendwelche ‚Vorgaben‘ bezüglich der Bewertung von Härtefällen bei Mieterhöhungen im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen gemacht. Ihre Aussagen lassen dagegen das Bestreben deutlich werden, dass die Mieten im Zweifelsfalle so weit angehoben werden können, bis den Mietern lediglich noch das Allernotwendigste verbleibt und die Armutsgrenze erreicht ist", stellt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes in einem Schreiben an die Vorstände der drei Konzerne und den Kundenservice von Vonovia klar. Der Leitfaden jedoch suggeriere, man könne die Mieten ruhig bis zu dieser Summe anheben. Dem widerspricht Schneider und verweist außerdem darauf, dass die Wohnungsunternehmen alles andere als notleidend seien.
Im Schreiben fordert Schneider die Konzerne auf, alle Formulierungen zu unterlassen, die nahelegen könnten, dass Berechnungen des Paritätischen eine Rechtfertigung für Mieterhöhungen, besonders bei Härtefällen, sein könnten.
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Redaktionsnetzwerk Deutschland: Paritätischer Wohlfahrtsverband sieht sich von Immobilienwirtschaft missbraucht