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Startschuss für die digitale Veranstaltungsreihe zur Engagementcharta

In dieser digitalen Veranstaltungsreihe soll die aktualisierte Paritätische Engagement-Charta den Mitarbeiter*innen der Paritätischen Landesverbände und Mitgliedsorganisationen sowie den Trägern zunächst bis Ende 2022 vorgestellt und zusammen diskutiert werden.

Die Auftaktveranstaltung am 04. Mai 2022 startete mit einer Vorstellung und Einordnung der Engagement-Charta durch Achim Meyer auf der Heyde, ehrenamtlicher stellvertretender Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Bereits 2001 hatte der Paritätische eine Engagement-Charta verabschiedet. Hier hatte sich der Paritätische verpflichtet, "gegenüber Bund und Ländern dafür einzutreten, Möglichkeiten zur Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement zu suchen und auszuschöpfen. Und dazu u.a. Gesetzgebungsvorhaben und Verordnungen auf Rahmenbedingungen für freiwilliges soziales Engagement zu überprüfen…“ Nach fast 20 Jahren sollte die Engagement-Charta auf Wunsch der Geschäftsführer*innenkonferenz im Hinblick auf ihre Umsetzung sowie veränderte gesellschaftliche und rechtliche Veränderungen auf den Prüfstand gestellt werden. Eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe aus Fachreferent*innen der Landesverbände hat die Engagement-Charta überarbeitet und in den verschiedenen Arbeitskreisen des Paritätischen vorgestellt sowie abgestimmt. Im Dezember 2021 hat der Verbandsrat die aktualisierte Engagement-Charta beschlossen.

Prof. Roland Roth von der Hochschule Magdeburg-Stendal sprach dann zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement und sein Eigensinn. Der Stoff, aus dem die Demokratie gemacht ist“ anhand von 16 Thesen. Ein zentraler Punkt waren dabei die aktuellen Herausforderungen für das Engagement vor dem Hintergrund von Pandemie und Krieg. Zur Bewältigung sei es wichtig, gestaltend in diese Entwicklungen einzugreifen. Dafür ist das Einbringen zivilgesellschaftlicher Perspektiven, die Interessen der Zielgruppen Sozialer Arbeit einbeziehen und repräsentieren, bedeutsam. Auch das Prinzip der Freiwilligkeit muss immer wieder betont werden. Die Charta stellt dazu klar: „Menschen engagieren sich unabhängig von staatlichen Zielformulierungen und ökonomischer Verwertungslogik...“ Prof. Roland Roth empfiehlt in seinen Thesen unter anderem eine Stärkung der klassischen Wohlfahrtsarbeit, die stärkere Einbeziehung der Solidaritätspotentiale des Engagements zur Bewältigung von Krisen, die stärkere Förderung demokratischen und inklusiven Engagements sowie die Gewinnung der jungen Generation für ein Engagement in der Sozialen Arbeit. Der Paritätische und seine Mitgliedsorganisationen wüßten um ihr Potential von „Bottom up“ Prozessen, die gerade für die Gewinnung von Engagierten mit Mitsprachewunsch wesentlich sind. Der Paritätische könne mit seinen Gliederungen ein zukunftsfähiger Ort für Engagement sein. Die Charta sei inhaltsreich und zu begrüßen, so Prof. Roland Roth.

In der Diskussion wurde deutlich, dass mit Blick auf die weiteren geplanten Veranstaltungen ein zentrales Thema die Verknüpfung der Ansprüche und Visionen aus der Engagement-Charta mit der operativen Arbeit im Engagement und der Praxis der Engagementförderung im Paritätischen bleibt.