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Zur aktuellen Situation in Syrien

Im folgenden stellen wir einige Informationen zur aktuellen Situation in Syrien zusammen. Nothilfe in Syrien und den Nachbarländer ist weiterhin dringend notwendig. Das Bündnis “Aktion Deutschland Hilft” ruft zu Spenden auf.

Seit 2011 befindet sich Syrien in einem Bürgerkrieg, der zu einer der größten Fluchtbewegungen unserer Zeit geführt hat. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben nahezu 5 Millionen Menschen seit Beginn des Krieges in Syrien das Land, v.a. in Richtung der Nachbarländer Türkei, Libanon und Jordanien, verlassen. Zudem wird davon ausgegangen, dass rund 7 Millionen Menschen innerhalb Syriens ihr zu Hause aufgeben mussten. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen - nach dem Sturz des Assad-Regimes - ist die Situation in Syrien sehr unübersichtlich und fragil, die Zukunft des Landes und die Auswirkungen auf die gesamte Region sind unsicher. Die Sicherheitslage, v.a. in den größeren Städten Aleppo, Damaskus, Idlib und Hama bleibt angespannt. 

Nach über 13 Jahren Bürgerkrieg gleicht die Infrastruktur im Land einem Trümmerfeld: Die Auswirkungen von massiven Beschädigungen in der Strom- und Wasserversorgung, fehlendem Zugang zur Gesundheitsversorgung und Bildung aufgrund von zerstörten Einrichtungen der Daseinsversorgung, wie Schulen und Krankenhäusern, und ein fragiles Sicherheitsgefüge prägen das Leben der Menschen vor Ort.  Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind ca. 90% der Bevölkerung in Syrien auf die eine oder andere Form von humanitärer Hilfe angewiesen. Gleichzeitig stehen immer weniger Mittel zur Verfügung: Die UN forderte für ihre Maßnahmen für das Jahr 2024 4 Milliarden Dollar, bis heute sind davon nur 31 % von den Geberstaaten gedeckt worden. 

Nach Beginn der Offensive der Opposition seit dem 27. November 2024 sind zwischen 800.000 und einer Million Menschen innerhalb Syriens, vor allem im Nordwesten, vertrieben worden. Auch wenn die Lage unübersichtlich ist, gibt es Anzeichen, dass einige Binnenvertriebene in den letzten Tagen in ihre Herkunftsgebiete zurückgekehrt sind. Die Anzahl an Rückkehrer*innen an den Grenzübergängen der Nachbarländer, insbesondere zur Türkei, dem Libanon und Jordanien, sind im Verhältnis gering, im mittleren dreistelligen Bereich an der türkischen Grenze, im niedrigen vierstelligen an der libanesischen. Noch scheint den Geflüchteten die Lage verständlicherweise zu unübersichtlich, um zu ihren Heimatorten zurückzukehren; dazu muss zuerst politische Stabilität sowie die Sicherheit aller Rückkehrer*innen gewährleistet sein. 

Ein inklusiver politischer Übergang, der die Stimmen aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigt, ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und eine nachhaltige Friedensordnung zu schaffen. Syrer*innen sollten die Möglichkeit haben, sich in einem transparenten und gerechten Dialog zu beteiligen, der auch die Verantwortung für begangene Menschenrechtsverletzungen adressiert und die Weichen für eine Zukunft ohne autoritäre Herrschaft stellt. 

Der Prozess muss sicherstellen, dass die grundlegenden Menschenrechte und die Würde aller Bürger*innen gewahrt bleiben. Das erfordert sowohl nationale als auch internationale Unterstützung, die den Dialog und den Wiederaufbau eines syrischen Staates auf der Basis von Rechtsstaatlichkeit fördert, als auch eine schnelle und konstruktive humanitäre Unterstützung und Entwicklungszusammenarbeit. 

Die Organisationen des humanitären Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“, darunter paritätische Mitgliedsorganisationen, unterstützen seit Beginn des Bürgerkrieges die Menschen in Syrien und in den Nachbarländern in allen wichtigen Sektoren wie Lebensmittelversorgung, Wasser, Hygiene, Unterbringung, medizinische Hilfe etc.

Der Paritätische Gesamtverband vertritt als Vollmitglied bei "Aktion Deutschland Hilft" zehn paritätische Mitgliedsorganisationen im Bündnis. 

  

„Aktion Deutschland Hilft“ bittet dabei um Spenden für Geflüchtete in Syrien und den Nachbarländern:

Spenden-Stichwort: „Nothilfe Syrien“ 

IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (SozialBank) 

Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de  

 

Für weitere Informationen siehe auch die aktuelle Medienmitteilung von „Aktion Deutschland Hilft“