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Klima-Toolbox

Eine Straße mit vielen nachhaltigen Verkehrsmitteln. Fahrräder, Busse, E-Roller
Miguel Discart
Climatevisuals x Miguel Discart

Betriebliches Mobilitätsmanagement

Der Verkehr macht global betrachtet laut Weltklimarat rund ein Viertel der energiebedingten CO₂ -Emissionen aus. Zudem steigen die Emissionen in diesem Sektor seit 30 Jahren schneller als in jedem anderen. Wenn der Verkehrssektor nicht drastisch umgesteuert wird, könnten sich die Emissionen bis 2050 sogar verdoppeln. Auch die Mobilität von Beschäftigten spielt dabei eine zentrale Rolle, denn das beliebteste Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit ist in Deutschland nach wie vor das Auto. Ein betriebliches Mobilitätsmanagement kann dabei helfen, Anreize für nachhaltige Alternativen zu setzen.

Schritte zur Umsetzung

Mitarbeitende sensibilisieren und Mobilitätsteam ernennen

  • Ganz am Anfang sollte die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für das Thema Mobilität und Klimaschutz stehen, denn auch wenn Gesetze, Infrastruktur und neue Technologien für die Verkehrswende unerlässlich sind, braucht es vor allem Bewusstsein, Unterstützung und Akzeptanz. 
  • Gerade in diesem Bereich ist die Klimakommunikation nicht zu unterschätzen. Wichtig ist, dass sie nicht verurteilend, sondern gemeinwohl- und werteorientiert ist. Nutzen Sie zum Beispiel den Leitfaden der KEA-Baden Württemberg. 
  • Stellen Sie ein kleines Team zusammen, das das betriebliche Mobilitätsmanagement plant und umsetzt und stellen Sie dafür zeitliche Kapazitäten zur Verfügung.
  • Schauen Sie auch, ob es Fördermittel gibt, die Sie beantragen können

Analyse der Ausgangssituation 

  • Vergewissern Sie sich über den Status quo der Mobilitätssituation in Ihrer Einrichtung. Beziehen Sie Arbeitswege, Dienstreisen, Fuhrpark sowie Besucher- und Kundenverkehr sowie die Verkehrsmittelwahl in Ihre Analyse ein.
  • Identifizieren Sie auch Hindernisse für die Nutzung nachhaltiger Mobilitätslösungen.
  • Prüfen Sie auch, welche Anreize für nachhaltige Mobilität bereits bestehen (z.B. Jobticket, ausreichend Fahrradständer etc.).

Anreize setzen

  • Überlegen Sie im Mobilitätsteam, welche Ziele Sie mit dem Mobilitätsmanagement erreichen wollen
  • Überlegen Sie, gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden, welche Anreize Sie setzen wollen, um die Mobilität nachhaltiger zu gestalten. 
  • Hierfür gibt es eine Vielzahl an Lösungen, die je nach Einrichtung und Situation variieren können. Zum Beispiel Fahrgemeinschaften, Duschen und Umkleideräume für Mitarbeitende, die mit dem Fahrrad kommen, Jobtickets, Bahngutscheine und vieles mehr.

Managementsystem etablieren

  • Das Mobilitätsmanagement ist nicht von heute auf morgen umgesetzt 
  • Entwickeln Sie einen Zeitplan mit kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen und setzen Sie diese um.
  • Überlegen Sie auch, wie Sie die Fortschritte evaluieren und überwachen können.

Kosten und Zeitaufwand

Kosten können für viele verschiedene Aspekte anfallen, z. B. für externe Beratung, für die Implementierung von Mobilitäts-Apps, für die Maßnahmen selbst, z. B. Fahrradstellplätze oder Schulungen für Mitarbeiter:innen. Je nach Art und Umfang der Maßnahmen kann der Aufbau eines betrieblichen Mobilitätsmanagements einige Monate in Anspruch nehmen.