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17. Shell-Jugendstudie erschienen

Fachinfo
Erstellt von Thomas Pudelko

Benachteiligte Jugendliche blicken ohne Optimismus in die Zukunft

Laut der neuesten Shell-Jugendstudie, welche zum 17. Mal erschienen ist, erleben sich ca. 15% der Jugendlichen als "abgehängt"
Dass diejenigen, die nicht am allgemeinen Wohlstand und Wohlgefühl teilhaben können, einen ganz anderen Blick auf sich und ihre Entwicklungsmöglichkeiten haben, wird gezeigt. Kommen die jungen Menschen aus einfachen Verhältnissen mit niedrigem Einkommen und einfacher formaler Bildung, dann glaubt von diesen Jugendlichen nicht einmal die Hälfte, dass sich ihre Berufswünsche erfüllen werden. Selbst in einer konjunkturell stabilen Situation befürchten noch 48% der Jugendlichen keinen Ausbildungsplatz zu bekommen oder den Arbeitsplatz zu verlieren. Und drei Prozent sehen ihre Zukunft als "düster". So können die Jugendlichen, die sowieso schon abgehängt sind, von der allgemeinen steigenden Zuversicht, vor allem jener denen es aufgrund von Herkunft besonders gut geht. nicht profitieren.

Kaum verwundern kann, dass sich junge Menschen lieber in absehbaren Projekten und Initiativen politisch engagieren, als in etablierten Großorganisationen. Schließlich wird ihnen in beruflichen Kontext auch nur noch im Ausnahmefall mehr als eine befristete Anstellung angeboten. So äußern sich Jugendliche aus benachteiligten Lebenssituationen auch unzufriedener mit der erlebten Demokratie als andere aus der Alterskohorte.

Kaum erstaunt dann dass viele Jugendliche mit Migrationsgeschichte von Benachteiligungen aufgrund ihrer Nationalität oder Herkunft bzw. ihres äußeren berichten.
Als besorgniserregend kann dabei gesehen werden, dass die Chancenverteilung bereits sehr früh im Leben manifestiert. So bleibt es z.B. gesellschaftliche Aufgabe die Schulabbrecherquote weiter zu senken. Und es verwundert nicht, dass auch diese Jugendstudie um ein weiteres Mal bestätigt, dass die soziale Herkunft in Deutschland weiterhin von zentraler Bedeutung für Schulerfolg und Aufstiegsmöglichkeiten ist. So sehen insbesondere die benachteiligten Jugendlichen kaum eine Chance für einen möglichen sozialen Aufstieg durch Bildung für sich. "Diese Jugendlichen lassen sich von dem in anderen sozialen Schichten größer werdenden Optimismus hinsichtlich der eigenen Lebensmöglichkeiten kaum anstecken", so die Autoren.

Die Jugendsozialarbeit sieht genau in der Unterstützung und Begleitung dieser jungen Menschen - auch in der Zukunft - ihre zentrale Aufgabe.

Weitere Hinweise und Links unter:
http://www.shell.de/aboutshell/our-commitment/shell-youth-study-2015.html
shell-jugendstudie-2015-zusammenfassung.pdfshell-jugendstudie-2015-zusammenfassung.pdf