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An einem Balkon in einem Plattenbaugebiet hängt eine Ukraine-Flagge

Für ein sicheres Ankommen in Deutschland

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine nimmt die humanitäre Katastrophe immer größere Ausmaße an. Viele Menschen suchen innerhalb der Ukraine und außerhalb des Landes Zuflucht und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Zahlreiche Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes unterstützen sie in verschiedensten Bereichen. Ein Überblick.

Nach aktuellen Angaben von UNHCR sind seit Kriegsbeginn über 7 Millionen Ukrainer*innen innerhalb des Landes auf der Flucht und bereits 5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Hauptaufnahmeländer sind dabei die direkten Anrainerstaaten der Ukraine, vor allem Polen mit aktuell mehr als 2,8 Millionen geflüchteten Personen, aber auch Rumänien, die Republik Moldau, Ungarn und die Slowakei. Vor allem Frauen und Kinder fliehen vor dem Krieg aus der Ukraine – sie machen 90% der Geflüchteten aus.

Nach Angaben von UNOCHA (Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten) benötigen darüber hinaus rund 12 Millionen Menschen, in den am stärksten vom Krieg betroffenen Gebieten der Ukraine, humanitäre Hilfe. Vielerorts sind Menschen von einer ausreichenden Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Hilfe abgeschnitten.

Einsatz im Rahmen von Aktion Deutschland Hilft

Um die Menschen zu unterstützen, sind neun der zehn Paritätischen Mitgliedsorganisationen, die der Verband bei Aktion Deutschland Hilft vertritt, im Rahmen der Nothilfe Ukraine, für die das Bündnis Spenden sammelt, aktiv. Die Organisationen setzen dabei in der Ukraine, den Anreinerstaaten und/oder in Deutschland Aktivitäten um.

Sie verteilen u.a. Güter des täglichen Bedarfs – wie Hygieneartikel, Lebensmittel, Trinkwasser, Kleidung und Windeln, liefern medizinische Hilfsgüter und Verbrauchsmaterial und unterstützen bei der Unterbringung. Ferner sind sie im Bereich der psycho-sozialen Hilfen aktiv.

Unterstützung in Deutschland

Zudem unterstützt der Paritätische, als Dachverband von über 10.000 eigenständigen Organisationen, mit seinen Landesverbänden den Aufbau und die Verstärkung von Hilfsangeboten, um Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind, ein sicheres Ankommen zu ermöglichen und ihnen einen schnellen Zugang zu unterstützenden Angeboten bereitzustellen.

Hierzu hat der Paritätische Gesamtverband auch einen eigenen Spendenaufruf gestartet.

In verschiedensten Bereichen ist Hilfe notwendig

So beherbergen einzelne Mitgliedsorganisationen ukrainische Geflüchtete und stellen mit Mitarbeitenden eine Begleitung bei behördlichen Gängen sicher. Ferner organisieren einige Träger Austauschforen und unterstützen mit Sprachmittler*innern und Dolmetscher*innen. Gleichzeitig werden auch Maßnahmen in den Blick genommen, die über die akute Nothilfephase hinausgehen. So werden z.B. Beratungsangebote für arbeitssuchende ukrainische Geflüchtete zur Verfügung gestellt. Aufgrund der erlebten, oftmals traumatischen, Erlebnisse tragen Paritätische Organisationen ferner zur Stabilisierung durch psychologische und psychotherapeutische Versorgung bei. Auch die Koordination sowie Stärkung ehrenamtlicher Strukturen und Initiativen steht im Fokus einiger Landesverbände und Mitgliedsorganisationen. Weitere Unterstützung ist in engen Austausch mit den Paritätischen Landesverbänden in Planung.

Bis 20. April 2022 wurden nach Angaben des Bundesinnenministeriums rund 366.304 Einreisen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine dokumentiert. Dabei ist es jedoch derzeit nicht möglich, genau zu sagen, wie viele Personen, die aus der Ukraine geflohen sind, tatsächlich Deutschland erreicht haben, da ukrainische Staatsbürger*innen ohne Visum in die Europäische Union einreisen und sich in EU-Mitgliedstaaten des Schengen-Raums frei bewegen können.