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Netzwerken für den Klimaschutz

Mitgliedsorganisationen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben sich im Urbn Jungle in Leipzig zum Vernetzungstreffen Klimaschutz getroffen. Die Teilnehmenden tauschten sich zu aktuellen Herausforderungen aus und suchten gemeinsam nach Lösungen und neuen Ideen.

Zu Beginn seiner Keynote „Wege zum sozial-ökologischen Wandel“ betonte Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, dass sich Deutschland drastisch strengere Klimaziele setzen muss. 1,5 Grad dürfen nicht das Ziel sein, sondern eine absolute Grenze. Für die notwendige Transformation bedarf es neuer Normalitätsvorstellungen. Es geht darum zu reflektieren, was ein gutes Leben für alle bedeutet und auch den (Eigen)nutzen der Transformation, wie Frieden, Gesundheit, höhere Lebenserwartung etc., zu erkennen.

Immer wieder sind demokratische Akteurinnen des Umwelt- und Klimaschutzes mit Angriffen von rechts konfrontiert. Florian Teller von der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) stellte diese (extrem) rechten Positionen im Themenfeld der Klimapolitik vor. Extrem rechte Akteurinnen bestreiten entweder den anthropogen verursachten Klimawandel oder sie sehen die Ursache für die Klimakatastrophe im Bevölkerungswachstum des globalen Südens. Sie diffamieren Aktivistinnen und bedienen sich antisemitischer Verschwörungserzählungen. Gleichzeitig setzen rechte Akteurinnen aber auch Argumenten des Natur- und Artenschutzes ein, um gegen die Positionen von Umweltschützer*innen zu argumentieren. Teller zeigte den Teilnehmenden auf, wie sie die Thesen der Neuen Rechten für eine konservativ-ökologische Wende erkennen können.

Nach einer ersten Vernetzungsrunde ging es in die Mittagspause. Dort bekamen die Teilnehmenden den Raum, sich zu ihren bisherigen Aktivitäten im Klimaschutz auszutauschen. Klimaschutz in sozialen Einrichtungen geht nicht ohne gute Möglichkeiten der Finanzierung. Susanne Leciejewski (Geschäftsführerin SozialGestaltung GmbH) gab den Teilnehmenden einen Überblick über die Fördermöglichkeiten auf Bundesebene für die Bereiche Sanierung, Neubau, Energie, Mobilität und weitere Themenfelder. Außerdem stellte sie Landesprogramme für Sachsen und Thüringen vor und gab Tipps für die Antragstellung.

Übers Klima reden

Anschließend ging es in die Workshops. Sara Flügel vom Thüringer Ökoherz e.V., dem Dachverband und Förderverein für Ökolandbau in Thüringen, stellte den Mehrwert von ökologischen Lebensmitteln vor und gab Ausführungen zu Bio-Zertifikaten. Es entspann sich eine lange Gruppendiskussion um die Speiseplangestaltung in Einrichtungen, die auch Mitgliedsorganisationen des Paritätischen sehr stark betreffen. Es wurde die Forderung besprochen, das Mittagessen in Kitas und Schulen zu subventionieren, um zu verhindern, dass Kinder vom Mittagessen in den Einrichtungen abgemeldet werden.

In dem Workshop „Übers Klima reden – Hilfreiches für schwierige Gesprächssituationen“ mit Julia Gogolewska von klimafakten.de lernten die Teilnehmenden, dass Menschen Klimafakten, die sie in vertrauensvollen Gesprächen auf Augenhöhe vermittelt bekommen, besser verstehen. Durch konstruktive und stärkende Gespräche kann so die Akzeptanz gegenüber Klimaschutzmaßnahmen gesteigert werden. Bei Klimagesprächen ist eine entspannte und ruhige Gesprächsrahmung von Vorteil. Es ist hilfreich, die Selbstreflexion des Gesprächspartners anzuregen und den Blick auf eigene Handlungsmöglichkeiten zu lenken. Zudem sei es gut, über die vorhandenen Gefühle, die in Bezug auf den Klimawandel aufkommen, zu sprechen.

Die vielfältigen Diskussionen, Inputs und praxisorientierten Workshops der Veranstaltung trugen dazu bei, das Verständnis und die Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden im Klima- und Umweltschutz zu vertiefen und dienen als Grundlage für weitere wirksame Maßnahmen.