Zum Hauptinhalt springen

Neue Armutsuntersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung

Fachinfo
Erstellt von Rudolf Martens

Erwerbstätigkeit schützt nicht immer vor Armut: Vor allem Berufseinsteiger (25 bis 35 Jahre) sind zunehmend von Armut bedroht.

Das durchschnittliche reale verfügbare Haushaltseinkommen ist nach Berechnungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 2000 bis 2012 um fünf Prozent gestiegen. Von dieser Entwicklung profitieren aber nur die oberen Einkommensgruppen. Während die realen Einkommen der obersten zehn Prozent um mehr als 15 Prozent stiegen, stagnierten sie in der Mitte der Einkommensverteilung und waren in den unteren Einkommensgruppen sogar rückläufig. Im Ergebnis ist die Ungleichheit der verfügbaren Haushaltseinkommen in Deutschland bis zum Jahr 2005 stark gestiegen und stagniert seitdem auf hohem Niveau. Parallel dazu hat das Armutsrisiko in Deutschland von 2000 bis 2009 signifikant zugenommen und liegt seither bei rund 14 Prozent. Vor allem für junge Alleinlebende (bis 35 Jahre) ist das Armutsrisiko deutlich gestiegen. Ihre Armutsrisikoquote hat sich seit 2000 um zwölf Prozentpunkte auf knapp 40 Prozent im Jahr 2012 erhöht. Auch Erwerbstätigkeit schützt nicht immer vor Armut: Vor allem Berufseinsteiger (25 bis 35 Jahre) sind zunehmend von Armut bedroht.