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Migration und internationale Kooperation

Projekte

Eine Frau steht an einer Wand mit vielen Post-It-Zetteln und spricht zu einer Gruppe, die an Laptops sitzt.
Leon Oalh/Unsplash
Der Paritätische Gesamtverband ist für zahlreiche Projekte im Bereich Migration und internationale Kooperation verantwortlich und kann dabei auf langjährige Erfahrungen zurückblicken. Hier erhalten Sie einen Überblick über unsere Aktivitäten.

Bundesinitiative: "Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften"

Geflüchtete Menschen leben häufig über sehr lange Zeiträume in einem wenig menschenwürdigen, nicht familien- und kindgerechten Umfeld, in dem sie nicht immer vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung geschützt sind und in dem ihre gesellschaftliche Teilhabe sowie ihre Entwicklungs- und Integrationsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt oder gar nicht vorhanden sind.

Um den Schutz von geflüchteten Menschen zu einem integralen Bestandteil der vielseitigen Aufgaben von Flüchtlingsunterkünften in Deutschland zu machen, kooperiert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit UNICEF und hat im Frühjahr 2016 mit weiteren Partner*innen, darunter auch dem Paritätischen Gesamtverband, die gemeinsame Bundesinitiative "Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften" ins Leben gerufen.

In den Jahren 2016 bis 2018 wurden an verschiedenen Standorten bundesweit Koordinationsstellen eingerichtet, die zum Ziel hatten, die Sicherheit von Frauen, Kindern, Jugendlichen und anderen besonders schutzbedürftigen Personen in Flüchtlingsunterkünften zu verbessern. Dazu entwickelten und implementierten die Gewaltschutzkoordinator*innen einrichtungsspezifische Schutzkonzepte. Zu ihren weiteren Aufgaben gehörten die Sensibilisierung der in der Einrichtung tätigen Personen und die Verankerung von standardisierten Verfahrensweisen bei Gewalt- und Gefährdungssituationen. Zudem organisieren sie die Zusammenarbeit mit Partner*innen vor Ort und informierten die Bewohner*innen über ihre Rechte und über Hilfs- und Unterstützungsangebote.

Als Leitlinie für die Erstellung und Umsetzung von Schutzkonzepten in den Einrichtungen dienen die im Oktober 2018 aktualisierten veröffentlichten Mindeststandards. Darüber hinau stellt die Bundesinitiative Materialien und Instrumente, die bei der Erstellung und Umsetzung von Schutzkonzepten in Flüchtlingsunterkünften unterstützen können, auf der Webseite www.gewaltschutz-gu.de zur Verfügung. Daneben finden sich weitere hilfreiche Arbeitshilfen und Hinweise, die auf der praxisorientierten Internetseite zum Download bereitstehen.

Der Paritätische Gesamtverband ist Teil der Bundesinitiative und setzt sich für verbesserte Rahmenbedingungen und Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete ein. Schon im Jahr 2015 wurde mit den „Empfehlungen an ein Gewaltschutzkonzept zum Schutz von Frauen und Kindern vor geschlechtsspezifischer Gewalt in Gemeinschaftsunterkünften“ (06/2015) eine vielseitig anerkannte Arbeitsgrundlage für die Etablierung von Gewaltschutzkonzepten entwickelt.

NEU: Projekt "Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften" (DeBUG)

Das Projekt "Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften" (DeBUG) ist ein trägeroffenes Angebot und verfolgt das Ziel, Flüchtlingsunterkünfte sowie Betreiber- und Trägerorganisationen bei der Verbesserung des Gewaltschutzes zu unterstützen. Hierfür werden „Multiplikator*innen für Gewaltschutz“ auf Landesebene eingesetzt. Die Multiplikator*innen unterstützen Flüchtlingsunterkünfte bei Aufbau und Umsetzung von Strukturen für Gewaltschutz.

Das Projekt DeBUG ist ein Projekt der Wohlfahrtsverbände Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz, Der Paritätische Gesamtverband und AWO und wird im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Aus dem Paritätischen sind zwei Organisationen mit Multiplikator*innen beteiligt: Albatros gGmbH für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und PlanB Ruhr e.V.  für Nordrhein-Westfalen. 

Der von PlanB Ruhr e.V. entwickelte Leitfaden PlanB Starthilfe unterstützt kommunale Betreiber, Leitungskräfte und Fachkräfte aus Gemeinschaftsunterkünften und dezentralen Wohnungen bei der Umsetzung von Schutzkonzepten. 

Mehr zum Projekt unter: www.gewaltschutz-gu.de/projekt_debug/