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Migration und internationale Kooperation

Projekte

Eine Frau steht an einer Wand mit vielen Post-It-Zetteln und spricht zu einer Gruppe, die an Laptops sitzt.
Leon Oalh/Unsplash
Der Paritätische Gesamtverband ist für zahlreiche Projekte im Bereich Migration und internationale Kooperation verantwortlich und kann dabei auf langjährige Erfahrungen zurückblicken. Hier erhalten Sie einen Überblick über unsere Aktivitäten.

Projekt "Menschen stärken Menschen: Chancenpatenschaften im Paritätischen"

Der Paritätische Wohlfahrtsverband und seine Mitgliedsorganisationen haben seit 2016 bundesweit 42.783 Einzel-, Familien- und Gruppenpat*innenschaften für geflüchtete Menschen und Menschen in sozial benachteiligenden Lebenssituationen gestiftet. In 2023 werden etwa 8.436 Pat*innenschaften an fast 100 Standorten realisiert.

Unsere Mitgliedsorganisationen erreichen Menschen jedes Alters, Genders oder Hintergrundes. Die Inhalte und Formen von Chancenpat*innenschaften sind so vielfältig wie die Bedarfe: Pat*innen und Mentor*innen begleiten zum Beispiel zu Behörden oder zu Ärzt*innen, geben Orientierung im Alltag oder unterstützen beim Ankommen in einer neuen Gesellschaft beispielsweise durch Sport und Freizeitgestaltung. Sie unterstützen bei der Übersetzung oder beim Ausfüllen von Dokumenten, bei der Ausbildungsplatz- oder Jobsuche, bei der Wohnungssuche oder beim Umzug. Lernpat*innen helfen beim Sprachenlernen oder geben Nachhilfe. Davon profitieren Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senior*innen, Alleinerziehende und Familien, Menschen mit oder ohne deutschen Pass und mit oder ohne Migrationserfahrung gleichermaßen.

Dabei gilt: Mentor*innen und Pat*innen ersetzen keine professionelle soziale Arbeit oder Beratung, sondern ergänzen ihre Arbeit unter anderem in den folgenden Handlungs- und Tätigkeitsfeldern: Kinder- und Jugendhilfe, Asyl- und Flüchtlingsberatung und Sozialarbeit, Suchthilfe, Familienhilfe, Schulsozialarbeit, Migrationsberatung, Jugendmigrationsdienste, Wiedereingliederungshilfe, Schulsozialarbeit, betreutes Wohnen, Arbeits- und Erwerbslosenberatung, Hilfen zur frühen Erziehung, in Stadtteilzentren oder Mehrgenerationenhäusern, bei Freiwilligenagenturen, Migrantenorganisationen, in Schulen und Kitas oder in Begegnungs- und Seniorenzentren.

Wir legen einen großen Wert auf die Qualität der Pat*innenschaften. Deshalb sind eine gute fachliche Begleitung, die Einhaltung von Standards und der Wissenstransfer über die Handlungsfelder und regionalen Standorte hinaus wesentliche Bestandteile des Programms. Der Gesamtverband und die jeweiligen Landesverbände beraten deshalb die Organisationen und Patentandems und unterstützen die Umsetzung mit Fachveranstaltungen und Publikationen.

Und die Erfahrung zeigt: Das Engagement zeigt Wirkung! Mentor*innen und Pat*innen stärken nicht nur andere, sondern auch sich selbst. Und: Solidarisches Engagement kann für soziale Ungleichheit oder Rassismus sensibilisieren und Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Für interessierte Mitgliedsorganisationen: Was wird gefördert und wie kann ich mich beteiligen?

Eine Mitgliedsorganisation des Paritätischen wird mit 200€ je Patentandem gefördert. Damit können Personal- oder Sachkosten beglichen werden, zum Beispiel für projektbegleitende Stellenanteile oder für Bildungsmaßnahmen für Patentandems. Der Betrag kann aber auch direkt den Tandems zu Gute kommen, zum Beispiel für Freizeitaktivitäten. Mitgliedsorganisationen des Paritätischen können sich bei ihrem jeweiligen Landesverband über eine Teilnahme informieren. Die Adressen oder Ansprechpartner*innen finden Sie auf den jeweiligen Seiten der Landesverbände oder in der Übersicht hier.

Interesse geweckt? Was ist eine Patenschaft und wie kann ich mich beteiligen?

Jede*r kann Pat*in oder Mentorin werden. Eine Patenschaft ist eine verbindliche Beziehung zwischen mindestens zwei Personen für einen gewissen Zeitraum, zum Beispiel ein Jahr. Sie verfolgt ein konkretes Ziel, etwa das Erreichen eines Schulabschlusses oder das Finden einer Ausbildung. Wichtig ist, dass die Beziehung auf Freiwilligkeit, Unabhängigkeit und wechselseitigem Vertrauen beruht – und beide Seiten Spaß miteinander haben und sich aufeinander verlassen können. Der Begriff der Patenschaft wird dabei häufig mit Kinderpatenschaften assoziiert, deshalb spricht man manchmal auch von Mentoring. Welche Paritätischen Mitgliedsorganisationen 2022 Patenschaften stiften, sehen sie in der Übersicht.

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