Partizipation und Demokratiebildung in der Kindertagesbetreuung
Strukturelle Diskriminierung
Eine strukturelle Benachteiligung oder Diskriminierung liegt z. B. vor, wenn zwar alle Schüler*innen in Deutschland auf dem Papier dieselben Bildungschancen haben, jedoch nach wie vor der Schulerfolg vor allem von der sozialen Herkunft abhängt. Hier ist zu vermuten, dass Vorschriften und versteckte Mechanismen wirken, die eben doch keine Chancengleichheit bewirken. Diese Vorschriften und Mechanismen sind oft neutral mit Blick auf zum Beispiel Herkunft, Geschlecht oder sexuelle Identität, haben aber einen unfairen Effekt auf Menschen dieser Gruppen. Strukturelle Diskriminierung ist normalerweise in gesellschaftlichen Stereotypen und den daraus resultierenden Traditionen, Gebräuchen und Konventionen begründet. Die Privilegien bestimmter Gruppen und die Nachteile und Diskriminierung anderer Gruppen werden oft nicht hinterfragt, da bestehende und vertraute Strukturen erst einmal als ungerecht und veränderbar erkannt werden müssen. So ist zum Beispiel der Beruf der Erzieherin geschichtlich betrachtet in Deutschland ein Frauenberuf. Berufe, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, wurden und werden bis heute sehr viel schlechter bezahlt.
Siehe auch:
individuelle, indirekte und direkte, unbewusste und bewusste Diskriminierung