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Corona: Was passiert nach dem Ausstieg?

Der Corona-Ausstieg wird kommen. Aber wann? Und was kommt danach? Ulrich Schneider hat sich dazu ein paar Gedanken gemacht.

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, erklärt:

„Jetzt ist es allen klar: Der 19. April, der Tag, bis zu dem laut Bundeskanzlerin Merkel, die zahlreichen Einschränkungen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens in Deutschland auf keinen Fall gelockert werden, wird nicht zugleich der letzte Tag gewesen sein, an dem wir in einem Corona-Ausnahmezustand leben müssen. Und es ist auch allen klar geworden, dass es den einen Tag, von dem an alles wieder so sein wird, wie es vor Corona war,  nicht geben wird.

Der Exit wird Schritt für Schritt stattfinden müssen; immer nur so schnell wie es medizinisch vertretbar ist und die unzureichenden Kapazitäten unseres zusammengesparten Gesundheitssystems es zulassen. Daran führt kein verantwortbarer Weg vorbei, auch wenn die Kosten dadurch in bisher kaum vorstellbare Höhen steigen. Die soziale und politische Herausforderung wird darin bestehen, trotz einer tiefen Rezession, auf die wir zusteuern, trotz der massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens und damit auch sozialer Hilfsangebote - von Krisenberatungsstellen über Hilfen für behinderte Menschen bis zu den Tafeln - dafür zu sorgen, dass diese Gesellschaft, die schon vor Corona tief gespalten war zwischen Arm und Reich, nun nicht völlig zerbricht.

Eine Gesellschaft hält man zusammen, indem man vermeidet, dass Menschen in Armut fallen, und die, die bereits arm sind, nicht ins Bodenlose. Die Regierung hat mit ihren Rettungsschirmen für Wirtschaft und Mittelschicht rasch und couragiert gehandelt. Gut so. Nun aber ist es höchste Zeit,  auch etwas für die Armen in diesem zu Lande zu tun, für Millionen Bezieher von Hartz IV und Altersgrundsicherung. Wir dürfen sie nicht vergessen.“

Autor:
Ulrich Schneider

Dieser Beitrag erschien zuerst als Blogbeitrag auf der Website www.der-paritaetische.de