Zum Hauptinhalt springen
Menschenmenge gezeichnet, bunte Personen

DHS Jahrbuch Sucht 2024 mit aktuellen Zahlen, Fakten und Trends zu Konsum, Sucht und Drogen in Deutschland erschienen.

Erstmals liegt das DHS Jahrbuch Sucht als frei zugängliche Open Access Online-Publikation vor.

Das Jahrbuch bietet einen breiten Überblick über den Konsum von legalen und illegalen Substanzen, die Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen und Behandlungsformen. Inhaltlich wurde das DHS Jahrbuch Sucht 2024 aufgrund der Cannabisregulierung um ein Kapitel zu Cannabis ergänzt.

Cannabis

4,5 Millionen Erwachsene geben an, Cannabis in den letzten 12 Monaten konsumiert zu haben. Von den 12- bis 17-Jährigen haben 7,6 % im letzten Jahr Cannabis konsumiert. In allen Altersgruppen ist der Cannabiskonsum bei Männern und Jungen höher als bei Frauen und Mädchen. Cannabiskonsum erhöht das Risiko für körperliche und vor allem für psychische Störungen. Er kann die Hirnleistung beeinträchtigen und die Fahrtüchtigkeit einschränken. Insbesondere für Kinder und Jugendliche kann Cannabis gefährlich werden. Ein frühes Einstiegsalter, intensiver Konsum und Co-Konsum von Tabak wurden als besondere Risikofaktoren identifiziert.

Alkohol

Deutschland bleibt weiterhin ein Alkohol-Hochkonsumland: Durchschnittlich 10,6 Liter Reinalkohol konsumiert jede Person der Bevölkerung ab 15 Jahren. Das Kuratorium und der Vorstand der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) haben im Herbst 2023 neue Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol veröffentlicht. Diese wurden auf Grundlage des aktuellen Forschungsstands entwickelt, denn aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass es keinen potenziell gesundheitsförderlichen und keinen sicheren und damit risikoarmen Alkoholkonsum gibt. Auch geringe Trinkmengen können zur Verursachung von körperlichen Krankheiten beitragen.

Tabak

Etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland raucht. Der Anteil Rauchender beträgt bei Männern 38,2 % und bei Frauen 31,3 %. Aufgrund der erfolgreichen verhältnispräventiven Maßnahmen rauchen tendenziell insgesamt weniger Erwachsene und Jugendliche.

Todesfälle durch Konsum legaler und illegaler Suchtmittel

Bei Todesfällen in Folge von Suchtmittelkonsum stehen meist Konsumierende illegaler Drogen im Mittelpunkt. Nicht zuletzt, weil die Zahl der „Drogen- bzw. Rauschgifttoten“ in den letzten Jahren gestiegen ist. Die Zahl der Tabak- und Alkoholtoten übersteigt die Zahl der Drogentoten jedoch um ein Vielfaches. Rauchen ist in den Industrienationen das bedeutendste einzelne Gesundheitsrisiko und die führende Ursache vorzeitiger Sterblichkeit. In Deutschland steht der Tabakkonsum an erster Stelle der Risikofaktoren, die am meisten zu Tod und zu Behinderung (DALYs, disability adjusted life years) beitragen.

Internetbezogene Störungen

Digitale Medien sind allgegenwärtig. Ihre Nutzung reicht von schulischen, universitären oder beruflichen Lern- und Weiterbildungsplattformen über vielzählige Einkaufsmöglichkeiten, Kommunikations-Apps, Streaming-Plattformen, Nachrichtenseiten bis hin zu Unterhaltungsangeboten jeglicher Art. Parallel zum Anstieg der Nutzung von digitalen Medien, die mittlerweile in vielen Bereichen einen eingebauten Spielcharakter aufweisen, ist auch ein Anstieg von onlinebezogenen Verhaltensabhängigkeiten zu beobachten.

Häufige Formen onlinebezogener Verhaltenssüchte

Die Online-Glücksspielstörung, die Online-Computerspielstörung, die Online-Pornografie-Nutzungsstörung, die Online-Shoppingstörung sowie die Soziale-Netzwerkseiten-Nutzungsstörung sind laut DHS Jahrbuch Sucht 2024 die häufigsten Formen der online-bezogenen Verhaltensabhängigkeiten in Deutschland.

Das DHS Jahrbuch Sucht 2024 steht zum Download auf der DHS Website zur Verfügung:

https://www.dhs.de/unsere-arbeit/dhs-jahrbuch-sucht. Die Printversion ist beim Verlag Pabst Science Publishers kostenpflichtig erhältlich: www.pabst-publishers.com.

 

Der Paritätische ist Mitglied der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Ziel der DHS-Mitgliedsverbände ist es, ihre Fachkompetenz zu Fragen und Problemen der Suchtprävention und der Suchthilfe organisatorisch zu bündeln. Insofern steht die DHS für die Suchthilfe in Deutschland. Die Information und Hilfe für Konsumenten*innen, Missbraucher*innen, Abhängige und deren Angehörige wird in den unterschiedlichen Einrichtungen der Mitgliedsverbände und im Kontakt mit deren Mitarbeiter*innen angeboten und umgesetzt. Direkt zum Internetangebot der DHS.

 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.