Digitale Veranstaltungsreihe zur Paritätischen Engagement-Charta: So funktioniert erfolgreiches soziales Engagement für Menschen mit Migrationshintergrund
Am 29. November fand der sechste digitale Austausch unserer Veranstaltungsreihe zur Paritätischen Engagement-Charta mit dem Workshop „Selbstverständlich!? – von der Lust und dem Frust am Engagement“ statt.
Beinahe 100 Freiwillige und 10 Hauptamtliche arbeiten bei Sompon Sozialservices erfolgreich zusammen. Die Gründerin und CEO Vera Sompon, die selbst einen afrikanischen Migrationshintergrund hat, schilderte in ihrem Impuls, was sie persönlich dazu bewogen hat, soziale Angebote für Menschen mit afrikanischer Herkunft anzubieten.
Die große Bedeutung von Engagement hat Vera Sompon während der Kindheit in Kamerun kennengelernt, als Frauen aus der Nachbarschaft der Großmutter bei der Farmarbeit geholfen haben. Nach ihrem Studium der Sozialarbeit/-pädagogik an der Hochschule Esslingen hat sie 2008 aus Frustration über Benachteiligung Sompon Socialservices gegründet, um Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland zu betreuen. Engagement ist für Vera Sompon ein Instrument, um Menschen Hoffnung zu schenken und ihnen zu helfen, in Deutschland anzukommen: „Ich gebe zurück, was ich bekommen habe.“
Sompon Socialservices schafft es, Freiwillige zu gewinnen und zu binden. Das sei eine Frage der Haltung so Vera Sompon. Jeder Mensch habe etwas zu bieten. “Wir suchen dieses etwas und bieten den Freiwilligen eine Plattform, um die eigenen Fähigkeiten auszudrücken. Wir bieten ihnen, was sie brauchen”, berichtetet Vera Sompon in ihrem Impuls. Eine wichtige Voraussetzung sei es, den Menschen zuzuhören und auszuloten, was sie einbringen könnten. Bei Sompon Socialservices besteht viel Gestaltungsspielraum. “Es ist ok, sich nur eine Stunde an einem Tag der Wahl zu engagieren”, so Sompon. Die Freiwilligen können sich die Bereiche aussuchen, die ihnen am Herzen liegen. “Das trägt zur Bindung an die Organisation bei”, erläuterte die Referentin. Sompon Socialservices erstattet den Freiwilligen Fahrtkosten und eine Aufwandsentschädigung. “Das ist ein Zeichen der Wertschätzung bzw. ein Dankeschön”, ergänzt Sompon. Weitere Instrumente sind das jährliche Freiwilligentreffen, Berichte über Engagement im eigenen Magazin und Geburtstagsfeiern. “We are a team because we respect each other.” Diese Leitlinie prägt die Zusammenarbeit. Partizipation spielt eine große Rolle und trägt ebenfalls dazu bei, die Freiwilligen an die Organisation zu binden. Um Übergaben vorzubereiten und Wissen weiterzugeben, gehört die frühzeitige Suche nach Nachfolger*innen zu den kontinuierliche Arbeitsaufgaben.
Sompon Sozialservices ist ein Beispiel für ein erfolgreiches soziales Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund für Menschen mit Migrationshintergrund unter dem Paritätischen Dach.
Weiterführende Links: https://sompon-socialservices-bw.org/
Weitere Informationen zur Paritätischen Engagement-Charta finden Sie hier.