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Vernetzungstreffen Klimaschutz in Rheinland-Pfalz/Saarland

Das Projekt „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“ des Paritätischen Gesamtverbands und der Paritätische Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland haben zum Vernetzungstreffen Klimaschutz nach Kaiserslautern eingeladen. In den Veranstaltungsräumen der Gartenschau trafen sich die knapp 30 Teilnehmer*innen, um sich zu Fragen des Klimaschutzes auszutauschen und zu vernetzen.

„Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind nicht nur politische Themen, auch der Verband muss für seine Mitglieder aktiv werden“. Mit diesen Worten begrüßte Michael Hamm, Landesgeschäftsführer Paritätischer Wohlfahrtsverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V., die Teilnehmer*innen des Vernetzungstreffens in Kaiserslautern. Der Landesverband hat, in Anlehnung an das Projekt „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“ des Paritätischen Gesamtverbands, das Tochterprojekt gegründet und unterstützt die Projekteinrichtungen dabei, den CO2-Ausstoß zu analysieren, Klimaschutzpotenziale zu identifizieren und Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.

Anschließend an das Grußwort sprach Christoph Hassel, Landesvorsitzender BUND Saarland e.V., in seiner Keynote davon, dass eine Fokussierung auf eine ökologische Transformation allein nicht ausreiche, auch soziale Aspekte müssten gleichberechtigt mitgedacht werden. Wie das gelingen kann, dafür gab er in seinem Vortrag einige Beispiele.

Es folgte ein Input zur „Nachhaltigen Mobilität“ von Christian Ott, Referatsleiter Umwelt- und Verkehrspolitik Arbeitskammer des Saarlandes Körperschaft des öffentlichen Rechts. Ott unterstrich in seinem Input, dass die Klimaschutzziele im Verkehr in Deutschland regelmäßig verfehlt werden. Er zeigte auf, wo die Emissionen im Verkehr entstehen und was die großen Stellschrauben sind. Ott stellte den Teilnehmer*innen vor, wie ein betriebliches Mobilitätsmanagement aussehen kann. 

Beim Klimaschutz ist die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen zentral. Ralph Schmidt, Geschäftsführer ARGE SOLAR e.V., gab den Teilnehmer*innen nach der Mittagspause einen Einblick in die Förderung und Finanzierung von energetischen Klimaschutzmaßnahmen.

Die Welt der Klimakommunikation

Anschließend ging es in die Workshops. Dr. Marie-Louise Brunner, Tandem-Professorin und Projektleitung für Nachhaltigkeitskommunikation der Europäischen Akademie Otzenhausen, nahm die Teilnehmer*innen mit in die Welt der Klimakommunikation und erarbeitete erste Anwendungsbeispiele für den Arbeitsalltag. Sie erläuterte zunächst die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN und ging anschließend auf die 3 Ebenen Ökologie, Soziales, Wirtschaft und deren Zusammenhänge und Wirkungsbereiche ein. Im nächsten Schritt beschrieb sie unser Steinzeitgehirn, wieso dieses nicht mehr in die moderne Zeit passt und in welchem Verhältnis dies mit Angst, Stress, Gefahr und Gewohnheiten in Bezug auf die Klimakrise steht.

Eine wichtige Erkenntnis ist: Das Gehirn muss erst verstehen, dass es ernst ist – …es passiert jetzt; …es passiert vor meiner Haustür; …in meinem sozialen Umfeld. Dennoch sollten hier niemals Ängste geschürt werden. Stattdessen sollte an das Vernunfthirn appelliert werden. Darauf aufbauend haben sich die Teilnehmer*innen damit beschäftigt, wie Mitarbeiter*innen erreicht werden können (z.B. durch Themenbotschafter*innen) und welche Komplexität für die unterschiedlichen Zielgruppen (Klient*innen) passend ist. Anschließend gab es noch einen kurzen Input zum Thema Zweifler*innen sowie nützliche Hilfsmittel wie das Framing. Abschließend haben die Teilnehmer*innen in Kleingruppen zum Themen Nudging individuelle Punkte für den Arbeitsalltag erarbeitet.

Mit Geduld und Humor

Andreas Wagner, Geschäftsführer des Studierendenwerks Trier, gab den Teilnehmer*innen im parallellaufenden Workshop einen Einblick in die klimagesunde Verpflegung. Wagner ist im Prozess, nach und nach das Angebot im Studiwerk umzustellen. Das erste Produkt, das Wagner umstellte, war der Kaffee. Seit dem Sommer 2008 bietet das Studierendenwerk Trier in seinen Cafeterien drei ökologisch, fair gehandelte und regional geröstete Kaffeesorten an. 15 Jahre später folgte der Kakao, denn Kakaopflanzen brauchen sieben Jahre zum Wachsen und wenn dann noch was schief geht… Und da steckte die Gruppe schon mitten in der Diskussion.

Bei der Umstellung hin zu nachhaltigen Produkten ist Geduld gefragt. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen lässt sich nicht von heute auf morgen alles verändern. Das erlebte das Studiwerk auch bei der fair gehandelten Banane, die für das Lieblingsgericht der Studierenden, die Schokobanane – eingesetzt werden sollte. Die Bananen kamen ganz grün in Deutschland an und brauchten einige Zeit zum Nachreifen, wofür Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden mussten.  

Wagner empfiehlt den Teilnehmer*innen, zunächst die sympathietragenden Produkte umzustellen und sich ein Netzwerk aus Mitstreiter*innen aufzubauen, die hinter der Sache stehen und Botschafter*innen für die Umstellung werden. Wagner betont immer wieder, nur das zu machen, was leistbar ist, den Zeigefinger bei dem ganzen Unterfangen zu vermeiden und motiviert und mit Humor dran zu bleiben.

Nach den Workshops tauschten sich die Teilnehmer*innen in einer Vernetzungsrunde zu den neu gewonnen Eindrücken aus und überlegten, was sie davon in ihren Einrichtungen umsetzen könnten.

Es geht weiter:

Die Termine für die nächsten Vernetzungstreffen werden über den Klimaschutznewsletter bekannt gegeben.