Die „Grünen Wanzen“- Gründung einer Nachhaltigkeits- AG
Welche Möglichkeit gibt es, die Energie von motivierten Mitarbeitenden zum Thema Klimaschutz zu bündeln, sodass tolle Klimaschutzideen gemeinsam angegangen werden? Und welcher Ansatz eignet sich, um das Kollegium von den Ideen zu begeistern und als Verbündete zu gewinnen? Eine mögliche Lösung zeigt uns der bsj Marburg e.V. Der Verein hat die Nachhaltigkeits-AG „Grünen Wanzen“ gegründet.
Über den bsj Marburg e.V.
Der bsj ist ein anerkannter freier Träger der Jugendhilfe, der sich zur Aufgabe gemacht hat, den Körper und Bewegung zum Ausgangspunkt seiner Sozialen Arbeit zu machen. Er richtet sich mit seinen Angeboten besonders an sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Durch die Abenteuer-, körper- und bewegungsbezogenen Arbeitsansätzen versteht sich der Verein als eine lebenswelt- und sozialraumorientierte Jugendhilfe. Durch die viele Projekte und Angebote in der Natur, ist es einigen Mitarbeitenden des bsj ein Anliegen, die Natur und das Klima zu schützen und sich aktiv für betrieblichen Klimaschutz einzusetzen.
Die Gründung der „Grünen Wanzen“
Die motivierten Mitarbeitenden haben sich zunächst selbstständig in einer Gruppe organisiert und ihre Nachhaltigkeits- und Klimaschutzanliegen an die Geschäftsführung herangetragen. Aus dieser anfänglichen Motivation heraus gründete sich im Sommer 2021 eine Nachhaltigkeits- AG, die „Grünen Wanzen“. Sie besteht aus 4 Mitarbeitenden und der zweiköpfigen Geschäftsführung. Die AG kommt seitdem alle zwei Monate zusammen, um gemeinsam das Thema Klimaschutz im bsj anzugehen. Den „Grünen Wanzen“ war es von Beginn an wichtig, Akzeptanz für Nachhaltigkeit & Klimaschutz im Kollegium zu erreichen, indem Sie die Mitarbeitenden für die Themen sensibilisieren.
Bedarfe ermitteln und das Kollegium mitnehmen
Eine der ersten Ansätze der „Grünen Wanzen“ war es, sich einen Überblick über die Wünsche, Ängste und Ideen des Kollegiums in Bezug auf Nachhaltigkeit & Klimaschutz zu verschaffen. Dafür wurde eine anonyme Umfrage durchgeführt. Durch die Umfrage konnten die ersten Maßnahmen zum Klimaschutz bedarfsgerecht geplant werden, sodass es weniger Komplikationen bei der Umsetzung gab. Die AG machte zudem die Erfahrung, dass sie das Kollegium durch spielerische Anreize am besten zu einer nachhaltigen Arbeitsweise motivieren konnte. Beispielsweise konnte eine Papier-Challenge zum Papiersparen motivieren, oder ein Fotowettbewerb für das „schönste Ausflugsziel“ die Nutzung des ÖPNV fördern. Als Nächstes ist ein Stromexperiment geplant, um den üblichen Stromverbrauch der Verwaltung über das Wochenende (PCs nicht heruntergefahren etc.), mit einem bewusst-nachhaltigen Start ins Wochenende zur vergleichen. Neben der Sensibilisierung des Kollegiums arbeitet die AG auf struktureller Ebene daran, einen nachhaltigen Arbeitsrahmen zu schaffen.
Die nachhaltige Weihnachtsfeier des bsj
Wenn das Kollegium mitgenommen und aktiv Teil der nachhaltigen Transformation wird, dann kann auch eine nachhaltige Weihnachtsfeier ein Erfolg werden. Im Programm standen verschiedene nachhaltige Workshops: Sauerteig und Hustensaft herstellen und Fermentieren. Als Verköstigung gab es eine vegane Suppe, welche über dem Feuer gekocht wurde. Das Feedback des Kollegiums fiel allgemein sehr gut aus! Der einzige Kritikpunkt: Wenn es nur veganes Essen gibt, muss es dafür absolut überzeugen. Die vegane Suppe hatte dann wohl doch nicht Jeder*m geschmeckt.
Das Kollegium ist unser Klimaschutz-Multiplikator
Die AG hat die Erfahrung gemacht, wenn das Kollegium einmal für Klimaschutz begeistert werden konnte, fällt die Etablierung von weiteren Klimaschutzmaßnahmen oft leichter. Laut Annika Schlüter, Klimascout im Projekt und Mitglied bei den „Grünen Wanzen“, ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden eine wichtige Ressource, um betrieblichen Klimaschutz zu leisten. Darüber hinaus sind Mitarbeitende, die nachhaltig und klimaschonend arbeiten wunderbare Klimaschutz-Multiplikator*innen. In ihrer alltäglichen Arbeit tragen sie die Themen unterbewusst an die Kinder und Jugendlichen heran, ohne belehrend zu wirken. Nach über zwei Jahren bewertet Frau Schlüter die Gründung der Nachhaltigkeit-AG als einen vollen Erfolg. Das bestätigt auch eine weitere anonyme Umfrage an das Kollegium. Oftmals fehlen im stressigen Arbeitsalltag die zeitliche Ressourcen um Klimaschutz zu betreiben. Arbeitet man jedoch gemeinsam im Team und verteilt die Last auf mehreren Schultern, kann man sich gegenseitig motivieren und bleibt Ball!
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