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Vernetzung zum Klimaschutz in NRW

Das Projekt „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“ und der Paritätische Landesverband NRW haben zum Vernetzungstreffen zum Klimaschutz eingeladen. Unter einem der größten auf einem Dach errichteten Solarstromkraftwerke trafen sich die knapp 50 Teilnehmer*innen im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen, um sich zu Fragen des Klimaschutzes auszutauschen.

Philipp Becker, Leiter der Abteilung Organisation und Innere Dienste beim Paritätischen NRW, begrüßte in Vertretung der Landesgeschäftsführung die Teilnehmer*innen und gab einen kurzen Einblick in den Strukturwandel im Ruhrgebiet und welche Rolle der Klimaschutz dabei spielt. Auch der Paritätische Landesverband NRW und seine Mitgliedsorganisationen haben sich auf den Weg gemacht, ihren Teil zu einer grünen Region beizutragen.

Stephan Baur, Referent für zukunftsfähige Mobilität beim BUND Landesverband NRW, stellte in seiner Keynote heraus, dass Klimaschutz eine Gemeinschaftsaufgabe ist und was jetzt dringend getan werden muss, um die Klimaziele zu erreichen.  Der BUND wird in NRW durch zahlreiche Umweltexpert*innen vertreten und auch der Paritätische und seine Mitgliedorganisationen können auf Angebote wie Beratungen, Exkursionen, Besuche von Umweltzentren und weitere Bildungsangebote zurückgreifen. Die Vernetzung von Umwelt- und Wohlfahrtsverbänden sei von großer Bedeutung für die sozial-ökologische Wende.

Beim Thema Klimaschutz ist die richtige Kommunikation zentral. Der wissenschaftliche Sachstand zum Klimawandel ist klar. Und trotzdem sind Debatten über Klimaschutz oft polarisierend und anstrengend. Carel Carlowitz Mohn, Chefredakteur von klimafakten.de, zeigte den Teilnehmer*innen auf, wie es gelingen kann, Menschen mit unterschiedlichen Lebensvorstellungen für Veränderungen hin zu mehr Klimaschutz zu gewinnen. Gleich zu Beginn wurde deutlich: Auch wenn die Mehrheit der Menschen in Deutschland sagt, sie tun in ihrem Alltag bereits alles, was sie können für den Klimaschutz, glauben weniger als die Hälfte der Menschen, dass diese Aussage auch auf die anderen Menschen in Deutschland zutrifft. Dieses Problem der „pluralistischen Ignoranz“, der systematisch verzerrten Wahrnehmung sozialer Normen, führe in der Regel zu einer dramatisch unterschätzten Bereitschaft, sich normgerecht zu verhalten – also im Sinne des Klimaschutzes zu handeln.

Die falsch eingeschätzte, vermeintlich fehlende Bereitschaft anderer dämpfe die eigene Veränderungsbereitschaft zum Klimaschutz. Auch Politiker*innen würden die Bereitschaft der Bürger*innen zum Klimaschutz oft systematisch unterschätzen. Die Menschen seien bereit, etwas für den Klimawandel zu tun, aber sie orientierten sich nicht an Fakten. „Research shows that showing people research does not work“, sagte eins John D. Sterman. Daher dürfe es bei der Klimakommunikation nicht allein um Wissensvermittlung gehen, sondern darum, wirksam mit sozialen Normen zu kommunizieren. Und Klimakommunikation müsse immer einhergehen mit einer spürbaren Veränderung der politischen Rahmenbedingungen. Die Teilnehmer*innen diskutierten erste Beispiele aus ihren Einrichtungen. Hier geht es zum Handbuch von klimafakten.de.

Manche Klimaschutzmaßnahmen kosten nicht viel und können mit wenig Aufwand umgesetzt werden. Doch für größere investive Maßnahmen muss die Finanzierung gesichert sein. Stefanie Panzer von der Paritätischen Geldberatung eG hielt für die Teilnehmer*innen einen Input zum Thema "Förderung und Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen". Frau Panzer machte auf bestehende Förderprogramme und Förderkredite zum Klimaschutz aufmerksam und stellte das Beratungsangebot der Paritätischen Geldberatung für seine Mitglieder vor.

Anschließend ging es in die drei parallellaufenden Workshops zu den Themen

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu mehr Klimaschutz
  • Lecker essen und das Klima schützen - Wie geht das?
  • Nachhaltige Mobilität am Arbeitsplatz

Eine ausführliche Ergebnisdokumentation der Workshops und die Präsentationen liegen diesem Beitrag bei.

Das Vernetzungstreffen gab den Teilnehmer*innen reichlich Raum zum Austausch und Kontakte knüpfen. Die Teilnehmer*innen tauschten sich zum Ende der Veranstaltung in Gruppen dazu aus, wie sie die auf dem Vernetzungstreffen gewonnen Erkenntnisse in die Praxis der eigenen Einrichtungen bringen können.

Christian Darr, Fachreferent Klimaschutz und Energie beim Paritätischen NRW, stellte zum Schluss noch die Aktivitäten des Landesverbands für die Mitglieder vor und in welchen Bündnissen der Landesverband aktiv ist.

Janina Yeung, Referentin im Projekt „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“, gab einen Überblick auf weitere Termine in dem Projekt:

Das nächste Vernetzungstreffen Klimaschutz findet am 20. April in Rheinland-Pfalz/Saarland statt.

Außerdem folgt im Mai eine Online-Inforeihe zur Nachhaltigen Beschaffung:

Nachhaltige Beschaffung Teil 1: Nachhaltige Textilien

Nachhaltige Beschaffung Teil 2: Büro und Digitalisierung

Nachhaltige Beschaffung Teil 3: Nachhaltige Reinigungsprodukte