Partizipation und Demokratiebildung in der Kindertagesbetreuung
Unbewusste und bewusste Diskriminierung
Die meisten Menschen sind sich der Stereotype und Vorurteile, die sie gegenüber einer bestimmten Gruppe und ihren Mitgliedern haben, nicht im vollen Umfang bewusst. Und auch wenn es nicht böse gemeint war oder es nicht einmal bewusst passiert ist, ist es notwendig, die eigenen Vorstellungen über eine Gruppe in Frage zu stellen. Beispielsweise leiden Mädchen bis heute häufig unbewusst unter dem Vorurteil, sie wären schlechter in Mathematik als Jungen. Lehrer und Eltern trauen ihnen, oft unbewusst, weniger zu: ein Vorurteil, das sich bis ins Erwachsenenleben und auf die Berufswahl auswirkt.[1]
Ein anderes Beispiel für unbewusste Diskriminierung ist in einer Studie der Uni Oldenburg zu finden. Laut dieser erhalten Kinder mit dem Namen Kevin, Chantal oder Justin bei derselben Leistung schlechtere Noten als Kinder mit dem Namen Jakob.[2] Hier erliegen manche Lehrer*innen dem Vorurteil, Kevin müsse aus einer bildungsfernen Familie kommen und könne deshalb nicht die gleiche Leistung erbringen wie Jakob.
Diskriminierung hängt ebenfalls vom Empfinden der betroffenen Person ab. Sie kann sehr subtil verlaufen, sogar so, dass andere Menschen sie gar nicht bemerken.
Siehe auch:
indirekte, strukturelle, oder individuelle Diskriminierung.
[1] www.mathematik.de/dmv-blog/394-warum-trauen-sich-maedchen-weniger-in-mathe-zu-was-denken-maedchen-ueber-mathe (abgerufen am 29.10.2018)
[2] www.faz.net/aktuell/gesellschaft/nomen-est-omen-kevin-bekommt-schlechtere-noten-1853398.html (abgerufen am 29.10.2018)