Queer im Paritätischen
Aktuelles
Mitgliedsorganisationen, Bündnisse, Ansprechpartner*innen, Beratungsstellen
Mitgliedsorganisationen und Angebote
Zu den überregionalen Paritätischen Mitgliedsorganisationen und Angeboten im Bereich Queer gehören: Aidshilfe, ASB Queer, Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren BISS, Bundesverband Trans*, Dachverband Lesben und Alter, LSVD, pro familia, Lambda Bundesverband und Queere Bildung.
Mehr erfahrenKontakt zu den Paritätischen Landesverbänden
Auch in den 15 Landesverbänden des Paritätischen Gesamtverbandes gibt es Ansprechpartner*innen für den Bereich "Queer" im gesamten Bundesgebiet.
Mehr erfahrenBündnisse
Der Paritätische Gesamtverband ist im Aktionsplan "Queer leben" der Bundesregierung und im Forum Menschenrechte aktiv. Außerdem war er Mitglied des Dialogforums Geschlechtliche Vielfalt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Mehr erfahrenBeratungsstellen inter* trans*
Wir haben für Sie eine Übersicht mit Beratungsstellen zu den Bereichen inter* und trans* zusammengestellt.
Mehr erfahrenVeranstaltungen, Fort- und Weiterbildungen
Mit 45 Teilnehmer*innen fand am 12. Februar 2020 das erste Vernetzungstreffen queerer Organisationen unter dem Dach des Paritätischen Gesamtverbandes statt. Sowohl Vertreter*innen der bundesweit agierenden queeren Interessenvertretungen wie LSVD, Queere Bildung, Trans* e.V., Lambda Jugendnetzwerk, Akademie Waldschlösschen als auch Vertreter*innen der Paritätischen Landesverbände, des ASB oder Pro Familia haben den Tag genutzt, um gemeinsam zu überlegen, wie das Thema rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in den Strukturen des Paritätischen bearbeitet werden kann. Fokus waren die Bedürfnisse von queeren Kindern, Jugendlichen und Eltern in der Sozialen Arbeit.
Einen ausführlichen Bericht zu dem Treffen lesen Sie in unserem Verbandsmagazin, Ausgabe 03/20 auf Seite 8.
Das Projekt war eine vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Kooperation zwischen dem Paritätischen Gesamtverband, dem Bundesverband Trans* (BVT*) und dem Paritätischen Bildungswerk Bundesverband.
In der psychosozialen Beratung spielen Aufklärung und Informationen zu sexuellen und reproduktiven Rechten in den Paritätischen Strukturen zwar bereits eine wichtige Rolle. Jedoch sind die Themen der geschlechtlichen Vielfalt bundesweit noch nicht in allen Paritätischen Einrichtungen als Querschnittsthemen präsent. Dies sollte sich durch das Projekt in einigen Einrichtungen ändern. Angestrebt wird generell, dass in den kommenden Jahren möglichst viele Mitarbeitende, insbesondere Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen mit Klient*innenkontakt, ein Basisverständnis und Grundwissen zu Fragen der geschlechtlichen Vielfalt erlangen. Paritätische Mitarbeitende sollen künftig auf entsprechende Thematiken eingehen können und wissen, an wen oder an welche Organisationen sie bei weitergehenden Fragen verweisen können.
Ziel war, im Rahmen des Projekts mit Mitarbeiter*innen aus allen Feldern der Sozialen Arbeit in Kontakt zu kommen, die bis dato noch keine oder kaum Beratungskompetenz zu den Themen inter* und trans* aufgebaut hatten und hierzu Know-how aufbauen wollten. Dadurch sollten neue Multiplikator*innen gewonnen werden, die in ihren Einrichtungen, Organisationen und Paritätischen Strukturen vor Ort das Wissen weitergeben können.
Bei der Veranstaltungsreihe wurden im Jahr 2020 200 Paritätische Mitarbeitende geschult.
Inforeihe "Kinder, Jugend und Familie"
Die Online-Inforeihe "Kinder, Jugend und Familie" bietet Fachgespräche zu aktuellen kinder-, jugend- und familienpolitischen Themen. In ein- bis zweistündigen Videocalls stellen Wissenschaftler*innen und Fachpraktiker*innen ihre Expertisen vor und diskutieren diese mit den Teilnehmer*innen. Die Inforeihe wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Mehr erfahrenThemen
Der Paritätische hat in seinen Gremiensitzungen Ende April 2021 Paritätische Eckpunkte zum menschenrechtlichen Schutz von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität beschlossen.
Der Paritätische steht für das Recht eines jeden Menschen auf gleiche Chancen zur Verwirklichung seines Lebens in Würde und die Entfaltung seiner Persönlichkeit – und zwar unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität, materieller Situation, Behinderung, Beeinträchtigung, Pflegebedürftigkeit oder Krankheit. Unser Verband wird getragen von der Idee der Parität, das heißt der Gleichwertigkeit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten. Auch die Freiheit und der Schutz der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität sind hierfür essenziell. Sie sind für den Paritätischen Menschenrechte, deren Durchsetzung ein entscheidender Gradmesser für eine demokratische, offene, vielfältige Gesellschaft ist, in der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben und selbstbestimmt leben können.
Als Norm sind Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit in der deutschen Rechtsordnung wie auch der Gesellschaft nach wie vor tief verankert. Gewalt und Hasskriminalität gegenüber Menschen, die diesen Normen nicht entsprechen, haben in den letzten Jahren zugenommen. Menschen werden verbal und physisch angegriffen, die Angst vor LSBTI*-feindlicher Hasskriminalität gehört für viele zum Alltag. Für den Paritätischen sind Angriffe auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen Angriffe auf unsere Demokratie und offene Gesellschaft, denn die Würde des Menschen ist für uns unantastbar und nicht verhandelbar.
Es ist aus Paritätischer Sicht daher erforderlich, dass die Politik sich verantwortlich zeigt und den menschenrechtlichen Schutz von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität auch durch entsprechende gesetzgeberische Maßnahmen sicherstellt. Der Paritätische hat deshalb Eckpunkte zum menschenrechtlichen Schutz von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität verfasst.
2021_Eckpunkte_zum Schutz_Sexueller_Orientierung_und_Geschlechtlicher_Identität.pdf
Erstmals hat das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) die Situation von LGBTQI*-Menschen, also Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, queer oder intergeschlechtlich bezeichnen, auf Basis empirischer Daten hinsichtlich ihrer Situation am Arbeitsmarkt untersucht. Der Wochenbericht des DIW zeugt von einer überproportional hoch gebildeten Gruppe, die zugleich oftmals Diskriminierungserfahrungen machen, überproportional häufig im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens berufstätig ist und Branchen meidet, in denen eine fehlende Akzeptanz von LGBTQI*-Personen erwartet wird.
Für den Paritätischen kann davon ausgegangen werden, dass in Paritätischen Einrichtungen überproportional viele LGBTQI*-Menschen beschäftigt sind. Maßnahmen und Positionierungen des Paritätischen, die von Offenheit und Toleranz gegenüber LGBTQI*-Menschen zeugen kommt damit einerseits eine hohe Relevanz zu. Andererseits machen diese den Paritätischen für LGBTQI*-Menschen als Arbeitgeber attraktiv und aufgrund bestehender struktureller Hürden am Arbeitsmarkt auch notwendig.
Das von der AG Rechte von Frauen und LSBTI* des FORUM MENSCHENRECHTE initiierte und erarbeitete Papier schaut auf die Auswirkungen der coronabedingten Beschränkungen auf bestimmte Themen und Gruppen und gibt Empfehlungen für kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sowie für nachhaltige Maßnahmen. Bereits jetzt wird sichtbar, dass die mit der Krise verbundenen Einschränkungen – wie Schließungen von Kitas und Schulen – und die damit entstandenen neuen Herausforderungen für Familien alte und nur scheinbar überwundene Rollenklischees neu beleben. Die AG Rechte von Frauen und LSBTI* im FORUM MENSCHENRECHTE hat versucht, Antworten auf Fragen zu finden, die sich hinsichtlich Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung der Geschlechter ergeben. Die Empfehlungen orientieren sich insbesondere an den Richtlinien von internationalen Institutionen, an die sich die Staaten bei der Pandemiebekämpfung halten sollen, um ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.
Der Paritätische Gesamtverband verurteilt Konversions- und Umpolungstherapien für homosexuelle und transsexuelle Menschen aufs Schärfste. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um minderjährige oder um volljährige Personen handelt. Der Paritätische Gesamtverband fordert daher ein generelles Verbot von Konversions- und Umpolungstherapien für alle Menschen und Altersgruppen.
Geschlechtsangleichende medizinische Eingriffe an Neugeborenen und Kindern, die mit uneindeutigem Geschlecht zur Welt kommen, sind höchst umstritten. Der Paritätische begrüßt deshalb grundsätzlich den Gesetzesentwurf des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz zum Verbot von geschlechtsverändernden operativen Eingriffen an Säuglingen und Kindern, fordert jedoch in seiner Stellungnahme Nachbesserungen, um Gesetzesumgehungen zu verhindern.
Der Bundesverband Queere Bildung e. V. ist seit 2020 Träger des für die Laufzeit von fünf Jahren angelegten Modellprojekts "Bildungs_lücken schließen - Aufbau, Qualifizierung und Stärkung queerer Bildungsprojekte in strukturschwachen Regionen bundesweit", das im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben" mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird.
Geschlechtliche Identität ist von fundamentaler Bedeutung für ein jedes Individuum, eine höchstpersönliche Angelegenheit und steht deshalb unter dem Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Der Paritätische Gesamtverband tritt deshalb für einen weiteren Geschlechtseintrag im Personenstandsrecht ein.
Der Paritätische beim Berliner Christopher Street Day 2023
Eine halbe Million Menschen demonstrieren beim CSD 2023 in Berlin für für Vielfalt, Offenheit und Toleranz. Zum ersten mal auch mit dabei: Der Paritätische Gesamtverband!
Beitrag zum CSD im Verbandsmagazin lesenKampagne "Mensch du hast Recht!"
Im Jahr 2018 feierte der Paritätische den 70. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Auch zwei queere Motive waren Teil der Kampagne "Mensch du hast Recht!"