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Ein 20-Euro-Geldschein vor dunklem Hintergrund, der Schein löst sich in seine Bestandteile auf.
AdobeStock/Ilja

Neuer Paritätischer Armutsbericht: Armut in der Inflation

Die Armut in Deutschland verharrt auf hohem Niveau: 16,8 Prozent der Bevölkerung sind laut jüngsten Zahlen betroffen, das sind 14,2 Millionen Menschen. Mehr erfahren

Der Paritätische Wohlfahrtsverband

Der Paritätische ist ein Wohlfahrtsverband von eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen der Wohlfahrtspflege, die soziale Arbeit für andere oder als Selbsthilfe leisten. Getragen von der Idee der Parität, das heißt der Gleichheit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten, getragen von Prinzipien der Toleranz, Offenheit und Vielfalt, will der Paritätische Mittler sein zwischen Generationen und zwischen Weltanschauungen, zwischen Ansätzen und Methoden sozialer Arbeit, auch zwischen seinen Mitgliedsorganisationen.

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Aktuelles

Studie des Paritätischen belegt gewachsene Kinderarmut

Trotz sinkender Hartz-IV-Quoten wächst die Kinderarmut überdurchschnittlich.

Die bestehenden sozialen Sicherungssysteme reichen nicht aus, um Kinderarmut effektiv zu verhindern, kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband. Obwohl die Hartz-IV-Quoten sinken, wachse die Kinderarmut überdurchschnittlich, wie eine aktuelle Studie des Verbandes zeigt. Trotz verschiedener sozialpolitischer Reformen bspw. beim Kinderzuschlag seien Minderjährige mit einer Armutsquote von 20,5 Prozent im Vergleich zu anderen Altersgruppen überproportional von Armut betroffen. Der Paritätische fordert wirksame Maßnahmen zur Beseitigung von Kinderarmut, darunter u.a. die Einführung einer bedarfsgerechten, einkommensabhängigen Kindergrundsicherung.

In der aktuellen Studie der Paritätischen Forschungsstelle wird die Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland über einen Zehn-Jahres-Zeitraum untersucht. Während weniger Kinder und Jugendliche Hartz IV-Leistungen bekommen, ist die Einkommensarmut gestiegen, so ein zentraler Befund: Rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche (20,5 Prozent) lebten inzwischen in Armut. Besonders hart und häufig treffe es unverändert Alleinerziehende und kinderreiche Familien. Insgesamt seien die Leistungen der Grundsicherung deutlich zu niedrig bemessen und ergänzende familienpolitische Maßnahmen nicht ausreichend, um Familien und Kinder effektiv vor Armut zu schützen, so die Kritik. „Jüngere Reformen bei Leistungen wie Kinderzuschlag und Unterhaltsvorschuss holen zwar verstärkt Familien mit Kindern aus dem SGB-II-Bezug, aber sind mitnichten armutsfest”, erläutert der Autor der Studie Dr. Andreas Aust von der Paritätischen Forschungsstelle.

Die Studie, die auch Länder-Trends untersucht, belegt dabei eine konträre Entwicklung zwischen Ost- und Westdeutschland, bei starker regionaler Differenzierung. Während sich die Lage der Kinder und Jugendlichen in den neuen Bundesländern (ausgehend von sehr hohem Niveau) positiv entwickelt, wachsen die Probleme in verschiedenen westdeutschen Ländern wie Bremen, Hessen, Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen teilweise dramatisch. Gewarnt wird in der Studie zudem vor einer aktuellen Verschärfung der Lage, die sich (noch) nicht in den amtlichen Daten abbildet: Die Folgen der Corona-Pandemie belasteten gerade einkommensarme Familien zusätzlich, wie die Autoren skizzieren.

„Es ist beschämend und erschütternd, wie sich Kinderarmut in diesem reichen Land verschärft und verhärtet. Das Ausmaß und die Entwicklung der Armut von Kinder und Jugendlichen sind nicht nur besorgniserregend, sondern skandalös und ein Ausdruck armuts- und gesellschaftspolitischen Versagens”, so Dr. Joachim Rock, Leiter der Forschungsstelle sowie der Abteilung Arbeit, Soziales und Europa im Paritätischen Gesamtverband.

Der Verband fordert die Einführung einer bedarfsgerechten, einkommensabhängigen Kindergrundsicherung und einen Rechtsanspruch auf Angebote der Jugendarbeit. Um Armut von Kindern und ihren Eltern wirksam zu beseitigen, müsse darüber hinaus sowohl am Arbeitsmarkt als auch bei der Grundsicherung angesetzt werden. Schließlich müssten auch Verteilungsfragen neu diskutiert werden: „Alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Kluft zwischen arm und reich zu schließen, kommen auch Familien und damit Kindern zugute”, heißt es in der Studie.

Hier geht es zur Studie „Kein Kind zurücklassen. Warum es wirksame Maßnahmen gegen Kinderarmut braucht“.

#ArmutAbschaffen #KinderVerdienenMehr #WeilAlleZählen
Aktuelle Forderungen des Paritätischen zur Bundestagswahl u.a. zur Armutsbeseitigung finden Sie auf www.der-paritaetische.de/wahl

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Studie des Paritätischen belegt gewachsene Kinderarmut

Trotz sinkender Hartz-IV-Quoten wächst die Kinderarmut überdurchschnittlich.

Die bestehenden sozialen Sicherungssysteme reichen nicht aus, um Kinderarmut effektiv zu verhindern, kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband. Obwohl die Hartz-IV-Quoten sinken, wachse die Kinderarmut überdurchschnittlich, wie eine aktuelle Studie des Verbandes zeigt. Trotz verschiedener sozialpolitischer Reformen bspw. beim Kinderzuschlag seien Minderjährige mit einer Armutsquote von 20,5 Prozent im Vergleich zu anderen Altersgruppen überproportional von Armut betroffen. Der Paritätische fordert wirksame Maßnahmen zur Beseitigung von Kinderarmut, darunter u.a. die Einführung einer bedarfsgerechten, einkommensabhängigen Kindergrundsicherung.

In der aktuellen Studie der Paritätischen Forschungsstelle wird die Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland über einen Zehn-Jahres-Zeitraum untersucht. Während weniger Kinder und Jugendliche Hartz IV-Leistungen bekommen, ist die Einkommensarmut gestiegen, so ein zentraler Befund: Rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche (20,5 Prozent) lebten inzwischen in Armut. Besonders hart und häufig treffe es unverändert Alleinerziehende und kinderreiche Familien. Insgesamt seien die Leistungen der Grundsicherung deutlich zu niedrig bemessen und ergänzende familienpolitische Maßnahmen nicht ausreichend, um Familien und Kinder effektiv vor Armut zu schützen, so die Kritik. „Jüngere Reformen bei Leistungen wie Kinderzuschlag und Unterhaltsvorschuss holen zwar verstärkt Familien mit Kindern aus dem SGB-II-Bezug, aber sind mitnichten armutsfest”, erläutert der Autor der Studie Dr. Andreas Aust von der Paritätischen Forschungsstelle.

Die Studie, die auch Länder-Trends untersucht, belegt dabei eine konträre Entwicklung zwischen Ost- und Westdeutschland, bei starker regionaler Differenzierung. Während sich die Lage der Kinder und Jugendlichen in den neuen Bundesländern (ausgehend von sehr hohem Niveau) positiv entwickelt, wachsen die Probleme in verschiedenen westdeutschen Ländern wie Bremen, Hessen, Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen teilweise dramatisch. Gewarnt wird in der Studie zudem vor einer aktuellen Verschärfung der Lage, die sich (noch) nicht in den amtlichen Daten abbildet: Die Folgen der Corona-Pandemie belasteten gerade einkommensarme Familien zusätzlich, wie die Autoren skizzieren.

„Es ist beschämend und erschütternd, wie sich Kinderarmut in diesem reichen Land verschärft und verhärtet. Das Ausmaß und die Entwicklung der Armut von Kinder und Jugendlichen sind nicht nur besorgniserregend, sondern skandalös und ein Ausdruck armuts- und gesellschaftspolitischen Versagens”, so Dr. Joachim Rock, Leiter der Forschungsstelle sowie der Abteilung Arbeit, Soziales und Europa im Paritätischen Gesamtverband.

Der Verband fordert die Einführung einer bedarfsgerechten, einkommensabhängigen Kindergrundsicherung und einen Rechtsanspruch auf Angebote der Jugendarbeit. Um Armut von Kindern und ihren Eltern wirksam zu beseitigen, müsse darüber hinaus sowohl am Arbeitsmarkt als auch bei der Grundsicherung angesetzt werden. Schließlich müssten auch Verteilungsfragen neu diskutiert werden: „Alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Kluft zwischen arm und reich zu schließen, kommen auch Familien und damit Kindern zugute”, heißt es in der Studie.

Hier geht es zur Studie „Kein Kind zurücklassen. Warum es wirksame Maßnahmen gegen Kinderarmut braucht“.

#ArmutAbschaffen #KinderVerdienenMehr #WeilAlleZählen
Aktuelle Forderungen des Paritätischen zur Bundestagswahl u.a. zur Armutsbeseitigung finden Sie auf www.der-paritaetische.de/wahl

Unser aktuelles Verbandsmagazin: 100 Jahre

Das noch junge Jahr 2024 ist ein besonderes Jahr in der Geschichte unseres Verbandes. Wir feiern unseren 100. Geburtstag. Am 7. April 1924 gründete sich die Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands, aus der schließlich der Paritätische Wohlfahrtsverband entstanden ist.

100 Jahre, in denen viel passiert ist. 100 Jahre, in denen gelacht und geweint, miteinander gerungen und viel bewegt, vor allem viel Not gelindert wurde. Und vor allem 100 Jahre, in denen der Paritätische immer auf der Höhe der Zeit war und sich die progressiven Strömungen der Gesellschaft in seiner Mitgliedschaft und damit auch bei uns abgebildet haben. Und seit 100 Jahren leben und arbeiten wir getreu dem Motto “Weil alle zählen.”

Mit diesem Magazin starten wir in ein tolles Jubiläumsjahr. Wir blicken in unsere eigene Geschichte, interviewen Personen, die den Verband entscheidend mitgeprägt haben und immer noch prägen. Wir schauen uns den Wandel an und wagen auch den ein oder anderen Ausblick auf die nächsten Jahre in der Wohlfahrt. Wir werden uns treu bleiben und für Offenheit, Vielfalt und Toleranz einstehen.

Leistungen und Angebote

Union Versicherungsdienst

Der Union Versicherungsdienst ist der Versicherungsmakler für die Mitgliedsorganisationen und Einrichtungen unter dem Dach des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Er ist Ansprechpartner in allen Fragen des Versicherungsschutzes für sozialwirtschaftliche Einrichtungen und Mitarbeitende. Mehr erfahren unter: www.union-paritaet.de.

Logo: Union Versicherungsdienst

Veranstaltungen

10.04.2024
10:00 Uhr - 11:30 Uhr

Online-Veranstaltung zum Einblick in Apps von Selbsthilfekontaktstellen

Leona Lüdeking

In dieser Online-Veranstaltung werden Ihnen zwei Apps von Selbsthilfekontaktstellen vorgestellt. Die Administrator*innen teilen mit Ihnen ihre Erfahrungen in der Pflege und Betreuung der Apps und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Melden Sie sich jetzt an!

Unsere Mitgliederplattform

Mit der Plattform "Wir sind Parität" für alle Paritätischen Mitgliedsorganisationen möchten wir die Sichtbarkeit sozialer Organisationen im Internet stärken! Wir wollen damit einen Ort schaffen, um im Netz gemeinsam Position zu beziehen und aufzuzeigen, wie viele wir sind. Mit der Bildung eines starken sozialen Netzwerks ermöglichen wir Unterstützung und Austausch zwischen gemeinnützigen Organisationen.

Zu unserer Mitgliederplattform

Neueste Beiträge im Blog der Plattform "Wir sind Parität"

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus

Dieser Tag soll uns daran erinnern, dass die Bekämpfung von Rassismen eine globale und persönliche Verantwortung ist. zum Blogeintrag

Anna von Gierke: Powerfrau im Fünften Wohlfahrtsverband

Politikerin, Pionierin der sozialen Arbeit und eine der prägenden Persönlichkeiten des Fünften Wohlfahrtsverbandes in der Weimarer Republik. zum Blogeintrag

Was geht die Wohlfahrt Antifeminismus an?

Anlässlich des morgigen Weltfrauentages richtet unsere Referentin Katrin Frank den Blick auf das Thema "Antifeminismus." zum Blogeintrag