Partizipation und Demokratiebildung in der Kindertagesbetreuung
Den Ball ins Rollen bringen
Der tägliche Austausch im Morgenkreis oder die Beteiligung der Kinder an der Planung des Sommerfestes: Partizipation ist für viele Kindertageseinrichtungen kein Neuland. Gelebt wird sie in vielen Formen und auf den verschiedensten Wegen. Gesetzlich verankert ist die Partizipation von Kindern und Jugendlichen an mehreren Stellen im Kinder und Jugendhilfegesetz (SGB VIII). Auch findet sie sich als Staatenverpflichtung in der UN-Kinderrechtskonvention.
Ziel ist es, die Rechte von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendhilfe und in der Kindertagesbetreuung zu stärken. Die Fachkräfte sind aufgerufen, ihre Praxis zu hinterfragen, weiterzuentwickeln und zu dokumentieren: Was sind geeignete Verfahren, um Kinder mit ihren Anliegen und Wünschen zu beteiligen? Wie können Regelungen für Beschwerdemöglichkeiten gefunden werden.
Diese Arbeitshilfe möchte Anregungen und Hilfestellung für die Erarbeitung eines Partizipationskonzeptes geben. Um den Einstieg zu erleichtern, wird der Weg zum Konzept in fünf Schritten beschrieben. Leitfragen helfen dabei, wichtige Themen im Verlauf des Entwicklungsprozesses nicht aus dem Blick zu verlieren. Außerdem enthält die Arbeitshilfe Formulierungsbeispiele, die veranschaulichen, wie ein Partizipationskonzept aussehen könnte.
Hintergrundinformationen wie Definitionen und gesetzliche Grundlagen sind im ABC der Beteiligung zu finden. Zusätzlich gibt es eine Literaturliste und Links für alle, die tiefer in das Thema einsteigen wollen.
Diese Arbeitshilfe ist eine Anregung, sich aktiv mit dem Thema Partizipation auseinanderzusetzen. Es geht nicht bloß darum, ein schriftliches Konzept zu entwickeln - vielmehr sind alle Beteiligten Teil eines Lernprozesses, der mit der Formulierung eines Partizipationskonzeptes nicht abgeschlossen ist.
Denn eins ist klar: Für die Umsetzung von Partizipationsrechten gibt es keine Patentlösung! Das erarbeitete Konzept muss im Alltag gelebt, überprüft und gegebenenfalls verändert werden, so dass es zum pädagogischen Selbstverständnis der jeweiligen Einrichtung passt und somit zu den Menschen, die dort arbeiten und sich engagieren, zu den Eltern und den Kindern.
Zur nächsten Seite: So funktioniert Beteiligung.